RX-8 ohne Wankel

Ökostrom ist bei weitem kein Bullshit. Man darf nur nicht den grüngeswaschenen RECS-Mist mit echtem Ökostrom gleichsetzen. Natürlich kommt aus meinem Hausanschluss kein grüner Strom, nur weil ich einen Ökostromtarif des lokalen Versorgers gewählt habe. Aber wenn ich mich für einen Anbieter entscheide, der nur Ökostrom aus nachweisbaren Quellen anbietet und keinen Zertifikatshandel betreibt und sich gleichzeitig noch verpflichtet, pro von mir verbrauchter kWh einen gewissen Betrag an Neuanlagenförderung zu leisten, und wenn er dann noch in keinster Weise mit einem der großen Kohleverstromer verbandelt ist, dann wir ein Schuh draus. Wenn man keine Energiegenossenschaft vor Ort hat, so wie ich (Bürgerenergie Werra-Meißner), die eigene Bürgerkraftwerke bauen und betreiben, dann sollte man einen der großen fünf wählen, die diese Kriterien erfüllen (Lichtblick, Naturstrom, Greenpeace Energy, EWS Schönau, Polarstern). Ich arbeite momentan auf größtmögliche Selbstversorgung und Netzunabhängigkeit hin, d.h. möglichst große PV-Anlage mit Speicher und Eigenverbrauch. Die Anlage auf meinem geplanten Haus wirft mehr ab, als ich incl. Autos verbrauchen werde.

Ein weiterer großer Punkt ist: Wenn wir alle elektrisch fahren würden, fällt ein großer Teil des Stromverbrauchs für die Raffinerien weg. Pro Liter Benzin oder Diesel verbrauchen diese 1,5 bis 1,8 kWh Strom, ein 60 Liter Tank also 90 kWh, mit 90 kWh komme ich 600 km weit... Wenn man also tatsächlich mal Well-To-Wheel rechnet, dann wäre man auch bei reinem Kohlestrom in Deutschland mit einem E-Auto besser in der CO2 Bilanz. Das kann aber natürlich nicht das Ziel sein. Das Ziel muss entweder Energierevolution durch Bürgerenergiegenossenschaften mit weiterem Ausbau der Erneuerbaren in allen Bereichen sein (was übrigens in fast ganz Europa auch noch massiv gefördert wird, meines Wissens nach versuchen nur unser Fähnchen im Wind der Industrie Gabriel und Spanien dagegenzusteuern) und dann eben Smartgrid Steuerung, also Nachfrage und Angebot schneller regeln können, oder einfach persönliche Netzautarkie.

EDIT: Hey Leute, ich bin überwältigt wie viele Leute hier echt gut informiert sind und auch ähnlich argumentieren wie ich. Die Menschheit ist doch nicht verloren, DANKE, ihr gebt mir Hoffnung, dass wir das mit den richtigen Mitteln in den nächsten Jahrzehnten auf die Reihe bekommen können. Sowas hätte ich in einem Forum für ein Auto, welches nicht grade als Öko bekannt ist, nicht erwartet!

@NortonF1: Mit Range- oder mit normaler Ladung? Du hast nen 85er ohne D oder?

Ohne Firlefanz heißt auch keine weiteren Extras? Winterpaket, Luftfederung, Ultra-HiFi-Anlage, Panodach, Doppellader?
Wir denken nämlich grade über die Konfiguration des Model ≡ nach und wir haben eigentlich bisher folgende Prio bei den Extras:

1. Supercharging (wenn Optional)
2. Größerer Akku
3. Autopilot-Komfort-Features
4. Chademo-Adapter (wenn verfügbar)
4. Highpower-Charger
4. Glasdach
4. Moulti-Coat-Red
4. D

Je nach finanzieller Machbarkeit wird dann von unten nach und nach weggestrichen. Was würdest du sagen?

Zitat von AbHotten

EDIT: Hey Leute, ich bin überwältigt wie viele Leute hier echt gut informiert sind und auch ähnlich argumentieren wie ich. Die Menschheit ist doch nicht verloren, DANKE, ihr gebt mir Hoffnung, dass wir das mit den richtigen Mitteln in den nächsten Jahrzehnten auf die Reihe bekommen können. Sowas hätte ich in einem Forum für ein Auto, welches nicht grade als Öko bekannt ist, nicht erwartet!

Immerhin sind wir aber doch in einem Autoforum. Wenn man da nicht gerade mit Scheuklappen durch die Gegend rennt, sind die meisten hier offensichtlich auch allgemein ein bisschen autoverrückt. Aber tolle Anmerkung von dir, *Zustimmung*.

Zitat von infiltr8

Sorry das seh ich noch nicht so ... HEUTE ist ein Elektromobil nur so umweltfreundlich wie der Strom womit es fährt. Da der meiste Strom auf diesem Planeten aus Kohle, Erdgas und Kernenergie kommt ist das Elektromobil immer noch ein größerer Umweltverschmutzer als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Lediglich wenn der Strom mittels regenerativer Energien erzeugt wird sieht diese Bilanz besser aus ...
Was sagst Du denn als E-Auto Nutzer dazu ... und jetzt sag nicht ich hab nen ÖKO Strom Tarif .. das ist Bullshit.

LG
Thomas

Inwiefern ist das Bullshit?
Ich habe kein E-Fahrzeug, aber Jeder hat die Wahl, sich für sauberen Strom zu entscheiden. Und Preislich muss das nicht mal ein großer Nachteil sein. Ich zahle beispielsweise bei "Hamburg Energie" für 100% Nicht-Fossilem Strom weniger als für den Standardanbieter (Vattenfall), der mich vorher versorgt hat.

Natürlich bekomme ich keinen "eigenen" individuellen Strom aus der Leitung, sondern den gleichen wie alle, aber das entscheidende aber ist: Für meinen Verbrauch werden 100% Ökostrom ins Netz eingespeist. Und auf Dauer erwarte ich sowas wie bei den Eiern im Supermarkt: Es gibt zwar immer noch welche aus Lagerhaltung, die wirst Du aber nicht mehr los.

Wenn z.B. Du Öko-Strom mit Gütezeichen (also z.B. das OK Power Label vom WWF) kaufst ist das toll und lobenswert da ja nur so auch wirklich Geld in den Ausbau von erneuerbarer Energie gesteckt wird. Dennoch ist es so das wir hier in der EU ja einen relativ hohen Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien haben z.B. aus Wasserkraft in Skandinavien... trotzdem läft es in der Realität nicht so denn der Grau-Strom den Du dann nicht mehr verbrauchst den verbraucht dann jemand anderes. Die CO2 Bilanz beeiflusst das nicht besonders. Viele Stromanbieter vermarkten Ihren Strom als ökologisch ohne das durch die Nutzung auch nur eine kWh Öko-Strom extra erzeugt wird oder Geld für den zukünftigen Ausbau bereitgestellt wird.

Letztlich geht es doch um Umweltschutz ... und bei dem Grau-Strom der hier in Deutschland genutzt wird (so wie er ist) ist E-Mobilität nicht ökologischer als ein modernes Verbrennerfahrzeug. Auch Solarzellen, Akkus, Wasserkraftwerke, Windkraftanlagen müssen gebaut und betrieben werden um die gealterte Infrastruktur nach und nach zu ersetzen, das kostet auch Ressourcen und erzeugt wiederum CO2 usw.

Ich glaube an einen richtigen Boom und eine Wende erst in 10-15 Jahren ... die Autohersteller (Tesla und reine E-Autohersteller mal ausgenommen) und die Ölindustrie wird alles dafür tun das solange wie möglich hinauszuzögern.

LG
Thomas

Nuja ich finds aus technischer Sicht und so für die Stadt nicht schlecht aber kaufen werde ich mir definitiv erstmal kein E-Auto.

Wie gesagt, E-Autos sind mir immernoch viel zu schwer. Auch wenn jetzt wieder kommt:

Zitat von AbHotten

Gewichtsproblem? Das Model S wiegt genauso viel wie ein vollgetankter Panamera S, A7 oder S-Klasse...

Das ist meiner Meinung nach aber sowas von VIEL!!! zu schwer.
Dann noch das Problem mit dem starken Leistungsabfall bei Volllast (mehr als eine schnelle Runde in Hockenheim ist ohne Abkühlphase nicht drin)
Und naja auf der Autobahn sollte natürlich auch noch ordentlich was gehen -> da wäre ein vernünftiges Getriebe gefragt.

Solange diese Dinge noch nicht behoben sind werde ich beim Verbrenner - bevorzugt Wankel bleiben.
So zu sagen kaufe ich mir erst ein Elektroauto, wenn es mit einem gleichwertigem Ottomotorauto auf der Rennstrecke auf Augenhöhe liegt oder besser ist

Zum Leistungsabfall: Einen interessanten Artikel über die Längsdynamik des Tesla-Roadsters gibt es übrigens hier http://www.cbcity.de/zur-laengsdynamik-des-tesla-roadster-s

@Retrosic: Dann ist das Gewichtsproblem aber kein spezifisches E-Auto Problem, sondern eines von generell allen Autos bis auf spezielle Leichtbaukarren wie den Super7 oder die Elise. Das Model S ist nun mal eine Oberklasse Kombilimousine und kein Supersportwagen, also sollte man ihn auch mit dieser Klasse vergleichen.
Natürlich sind die Akkus schwer, aber sie sind auch (wenn man es richtig macht) am perfekten Platz und den Schwerpunkt des gesamten Fahrzeuges erheblich zu senken, und damit die Fahrdynamik trotz des höheren Leistungsgewichtes zu erhöhen.

Ein Nissan GT-R ist auch ein sehr schweres Auto, aber fährt vielen Sportwagen, die deutlich teurer und auch leichter sind, auf der Rennstrecke davon.
Man kann heute Gewicht sehr gut kaschieren und viele die so viel für ein Auto ausgeben, möchten auch Luxus geniesen. Wer eine abgespeckte Rennsemmel möchte, kann sich ja ein passendes Spielzeug für die Rennstrecke kaufen.

E-Autos sind ja nicht für die Rennstrecke gedacht, sondern für den Alltagsbetrieb, da merkt man auch kaum, dass mal die Leistung zurückgenommen wird, wenn die Akkus zu heiß werden, denn so wild fährt man wohl eher selten, zumal ja dazu meistens die Strecken fehlen, die dann auch noch leer sein sollten.

Ja klar, Gewicht muss schon richtig platziert werden in einem Sportwagen. Aber für meinen Geschmack muss sich da allgemein gewichtstechnisch noch was tun (auf die E-technik bezogen).
Es sollte möglich sein ein Elektrobetriebenes Fahrzeug zu bauen, welches auch ohne Leichtbautechnik das gleiche Gewicht eines herkömmlichen Fahrzeugs auf die Waage bringt (die eh alle schon viel zu schwer sind). Eigentlich müsste es sogar noch leichter sein wenn man fortschrittlich denkt.
Aber das kann ja alles noch werden bzw. bin ich mir ziemlich sicher, dass das noch besser werden wird.
Dann noch das Problem mit den heißen Akkus und der runterregelnden Leistung in den Griff bekommen + den Teilen nen vernünftiges Schaltgetriebe verpassen, dann wär das auch was für mich

.....das hängt alles an der Akkutechnologie, wird die Energiedichte deutlich größer, wereden die AUtos deutlich leichter.

Dass die Autos so schwer sind, liegt an den Kunden, deren Ansprüche immer größer werden.
Wenn denen heute einen Golf 1 hinstellen würde, dann fragen die doch ob man noch alle Latten am Zaun hat und der Golf 1 war zu seiner Einführung ein top moderner Wagen mit allem, was die Autokäufer damals wollten.

Was du nur immer mit deiner Schaltung willst....

Zitat von SimRacer

was die Autokäufer damals wollten.

na das eher weniger...gewollt hätten sie schon mehr, gabs beim golf aber nit

Zitat von Str!k3r

Was du nur immer mit deiner Schaltung willst....

Schalten find ich einfach geil!

Ne quatsch, wenn man sich z.B. das Beschleunigungsdiagram anschaut:

Dann sieht man das ihm ab 150 aufa Autobahn/Rennstrecke die puste ausgeht und er auch deutlich langsamer ist als der Passat.
Also kann man damit die Drehzahl zwischen 150 - 200 km/h nicht effektiv nutzen.
Daher Schaltgetriebe (eins was zur Motorcharakteristik passt) und das Ding geht vorwärts wie Schmitz Katze - zoom zoom sach ich da nur

Wenn du das alles so schön deuten kannst, dann erklär mir mal warum beim Roadster S so ein knick bei ca 80km/h in der Kurve ist.