Also was mich im Moment am meisten abschreckt sind die (angeblichen) Werkstattkosten. Ich arbeite in der Gastronomie und kriege öfter mit, wie sich die Gäste über ihre E-Autos unterhalten. Und nicht selten sind welche dabei die aus allen Wolken gefallen sind, als sie bei ihrer ersten oder zweiten Inspektion ein paar tausend Euro zahlen mußten, in der Regel weil es wohl einfach so ist bei den Modellen.
Wie gesagt, es ist alle nur Hörensagen und ich habe keine eigene Erfahrung damit, aber ich höre es tatsächlich ziemlich oft. Was die Fahrzeuge angeht sind eigentlich alle Marken vertreten.
Wie sind da die Erfahrungen?
Bei meinem Polestar kostet die erste Inspektion bei 30.000km nichts und bei der gibt es zusätzlich eine Handwäsche und neue Scheibenwischer - habe ich erst vor 2 Monaten gemacht. Die nächste Inspektion kostet ca, 150 - 170 €, bei 60.000 km. Ich werde den Polestar 5 Jahre / 100.000km fahren und unter 500€ für Inspektionen ausgeben. Beim RX-8 zahle ich auf 100.000km schon 750€ nur für das Premix-Öl.
Bei Tesla gibt es es gar keine Inspektionen, die man machen MUSS, geht was kaputt kommt der Ranger (mobiler Werstattservice) und repariert vor Ort - während der Garantie natürlich kostenlos.
Nur wenn der Ranger es nicht hin bekommt, muss das Auto in die Werkstatt.
Andere Dinge sind zu prüfen und bei BEDARF zu ersetzen (z.B. Bremsflüssigkeit). Innenraumluftfilter sind nach 2 - 3 Jahre zu tauschen, kann man selbst machen, Anleitung ist im Handbuch.Ich kenne Tesla Fahrer, die haben auf 200.000 km keine 500,- € für Wartung ausgegeben. Der größte und einzige große Posten beim Thema Verschleiß sind die Reifen und dann kommen schon die Scheibenwischer. 
Ein 1000 PS Tesla Plaid ist in Bezug auf die Wartung billiger als ein VW Lupo und auch bei den Kosten für die Energie, sofern man eine eigene Wallbox hat.
Auch hier wissen viele nicht, dass es bei der Wartung und Unterhalt von E-Autos massive Unterschiede gibt und viele, die die Inspektionskosten vom Verbrenner gewohnt sind, wundern sich dann auch gar nicht, dass es bei manchen E-Autos nicht viel billiger ist. Das große Erwachen kommt oft zu spät, wenn man Mal hört, wie viel weniger andere bezahlen und dann ist der Ärger groß.
Problematische ist es da bei den klassischen Herstellern und Vertragswerkstätten, die versuchen teilweise bei den Inspektionen der E-Autos Kasse zu machen und zocken hier iher Kunden ab. Wobei man aber sagen muss, dass diese Inspektionen noch immer günstiger sind, als bei vergleichbaren Verbrennern, aber es ist trotzdem unanständig und viele Kunden sind dann zur Recht sehr verärgert. Hier vergraulen viele Hersteller ihre Kunden, weil sie keinen Plan haben, wie sie ihr Händlernetz finanzieren sollen und der Kunde soll dass dann ausbaden - das wird auf Dauer so nicht funktionieren.
So wie es bisher läuft, dass die Vertragshändler/-Werkstätten sich über die Wartung und Reparaturen finanzieren, wird es mit E-Autos nicht funktionieren. Entweder viele dieser Vertragshändler/-Werkstätten müssen zu machen, wodurch ein wichtiger Vorteil (Händler- / Werkstättennetz) verloren gehen würde oder die Vertragshändler müssen schon beim Verkauf mehr verdienen, damit sie wieder vom Fahrzeughandel leben können, so wie es früher schon war.
Tatsache ist nun Mal, dass E-Autos wartungsärmer und weniger reparaturanfällig sind, als vergleichbare Verbrenner. Ich war vor kurzem in einer Peugeot Werkstatt und habe da den Aushang zu den Stundenverrechnungssätzen gesehen - sorry, aber die haben doch inzwischen einen an der Klatsche, da geht es bei 129€ je Stunde los und endet bei über 200€. Da muss ein Mindestlohnbezieher 10 Stunden arbeiten, damit der Geselle in der KFZ-Werstatt 1 Stund am Auto arbeitet oder der Meister den Fehlerspeicher ausliest und eine Sicherung tauscht. Da ist jede Reparatur und jeder Service, den man sich spart, einen haufen Geld wert und das wird in den nächsten Jahren ja immer teurer und die Ersparnis beim E-Auto im Vergleich immer größer. Bei den Spritkosten sieht es nicht anders aus. Aktuell feiern alle, dass Benzin "nur noch" 1,60€ kostet......
Aber dass so ein 3 Jahres-Tiefpreis bedeutet, dass es awohl nicht mher viel weiter runter gehen wird und wir den Punkt erreicht haben, von dem aus es jetzt wieder deutlich nach oben gehen wird, wird einfach verdrängt - am 1 Januar kommt z.B. der nächste CO2 Aufschlag auf Benzin.... Auch dass Diesel aktuell Jahr für Jahr noch mit 8 Milliarden € subventioniert wird und es nur eine Farge der zeit ist, bis auch diese Subvention gestrichen wird, wird gerne verdrängt. Alles Duinge, an die man denkne sollte, wenn man sich ein neues Auto kauft, das man lange fahren möchte.
Ich bezahle für 20.000km (Fahre ich im Jahr) mit dem Polestar 430€ für Strom. Mit meinem RX-8 würde das 4.490 € kosten (14 Liter auf 100km für 1,60 € Liter - also sehr moderat gerechnet), also über 4000€ mehr jedes Jahr. Würde der RX-8 200.000km halten, was beim Polestar gar kein Thema ist, dann würde er mich so viel mehr an Benzin kosten, das ich mir davon den Polestar hätte kaufen können. Für das Öl (Motor-Öl + Premix-Öl) könnte ich für 200.000km die Stromkosten decken, aber nur wenn ich das Öl selbst wechsel. Wenn man jetzt noch alles zusammenrechnet, was man sonst noch so für einen RX-8 investieren muss, um die 200.000km zu erreichen, selbst wenn man davon aussgeht, dass der Motor so langen halten würden, was sehr unrealistisch ist, hätte man dafür einen 472 PS Polestar, mit Allradantrieb kaufen und den kompletten Unterhalt inkl. Strom finanzieren können. Wobei der Kaufpreis des RX-8 gar nicht berücksichtigt wurde. Hätte ich den RX-8 neu gekauft und 200.000km gefahren, hätt mich das bis heute so viel gekostet, dass ich mir von dem Geld heute, trotz 20 Jahre Inflation, einen Hyundai Ioniq 5 N kaufen und 200.000km fahren könnte inkl. allen Kosten. Ein Auto mit über 600PS, das die Norschleife in 7:45 Minuten umrundet und die 1/4 Meile in 11,3 Sekunden schafft und gleichzeitig Platz für eine Familie bietet und alle Annehmlichkeiten der modernen E-Mobilität.
Viele E-Autos sind schon heute insgesamt unter dem Strich günstiger, als vergleichbare Verbrenner, wenn die Rahmenbedingungen passen. Viele schauen nur auf den Kaufpreis und ignorieren dabei völlig, um wie viel günstiger der Unterhalt eines E-Autos sein kann. Leider rechnen viel zu wenige Autokäufer RICHTIG nach, BEVOR sie ein Auto kaufen. Das bedeutet natürlich auch, dass ein E-Auto nicht für jeden, die günstigere Wahl ist, aber trotzdem behaupte ich, dass viele, die heute einen Verbrenner-Neuwagen kaufen, mit einem E-Auto besser fahren würden. Viele unterschätzen zudem heute, wie hoch die Unterhaitskosten für heute neu gekaufte, moderne Verbrennen werden, ganz abgesehen von den immer weiter steigenden Benzinpreisen. Downsizing in Kombination mit Turboaufladung und komplexen Abgasreinigungssystemen, wo jetzt sogar Benziner Partikelfilter verpasst bekommen in Kombination mit dem Sparzwang und der Gewinnmaximierung bei den Hersteller, wo dann oft an der falschen Stelle gespart wird - Stichwort wartungsfreie Steuerketten oder manipulierte Abgasreinigungssysteme - beides bei einer ganzen Reihe von Herstellern weltweit und sicher nicht der letzte Fall von Pfusch und Betrug am Kunden. Man kann davon aus gehen, das diese Fahrzeuge weit weg von der Zubverlässigkeit der Fahrzeuge aus den 90ern sein werden und dass die Reparaturkosten in den nächsten 10 - 20 Jahren explodieren werden und bei Deutschen Herstellern gibt es zudem ja oft nur 2 Jahre Garantie und das hat sicher seine Gründe. Und dann kommen so dumme Sprüche, dass ein Akku ja nur 8 Jahre hält, weil es nur 8 Jahre Garantie gibt. Was für eine Logik, nach der ja nahezu jedes deutsche Auto nach 2 Jahren auf den Schrott müsste, weil es natürlich nach der Garantie auseinanderfällt. Dass man heute schon davon ausgeht, dass die bereits in Massen ausgelieferten Akkus mit entsprechendem BMS und Temperaturmanagement wohl eher 20 Jahre und über 500.000km halten werden, wissen nur diejenige, die nach diesen Infos konkret suchen und sich nicht am Stammtisch oder bei Facebook-"Experten" informieren. Und JA, natürlich gibt es auch bei den E-Autos negative Ausreißer, so wie auch bei den Verbrennen, wo es unzählige Brichte über kapitale Motor- oder Getribeschäden weit unter 100.000km gibt. Die meisten Verbrenner werden zwischen 150.000 und 250.000km verschrottet, die meisten RX-8 landeten übrigens sogar deutlich früher in der Presse.
Beim RX-8 existieren doch heute fast nur noch Stehzeuge - Autos die fast nur noch in der Garage stehen und in ihrem Leben im Schnitt keine 7000 km im Jahr gefahren wurden. Mein RX-8 ist in den letzten 3 Jahren insgesamt keine 5000km gefahren worden und das ist auch okay, denn für den Alltag bevorzuge ich ein günstiges und zuverlässiges E-Auto, das übrigens auch viel Spaß machen kann.
Wenn es mal laut und oldschool sein soll, fahre ich auch noch sehr gerne den RX-8.