• Hallo an alle,

    Ein Freund von mir hat einen alten Ford Granada, da das Auto schon was länger ein H-Kennzeichen hat, ist es deutlich schwieriger für ihn Ersatzteile zu bekommen, als für uns..

    Er hat mich nun gefragt ob ich wen kenne, der sich mit nachdrucken von Teilen über 3d-Drucker auskennt. Kenne ich nicht, aber ich habe schon das ein oder andere Mal mitbekommen, dass einige von euch 3d-Drucker nutzten.

    Könnt ihr zusammenfassen was wichtig ist wenn man einen solchen Drucker im automotiven Bereich einsetzten möchte? Welche Filamente taugen zu was, was muss der Drucker können, was wäre gut, was braucht man eher nicht? Auf was muss man achten, wenn man einen Drucker anschafft?

    Danke für eure Hilfe!!!

  • Ich habe seit einigen Monaten einen 3D-Drucker und bin seit dem fleißig am Quatsch drucken:xD:. Ich finde das so geil dass ich sogar gerade dabei bin, mir nebenberuflich einen eBayshop aufzubauen und das Zeug zu verkaufen, als gewerblicher Händler.

    Was ich dir aus meiner bisherigen Erfahrung mitgeben kann:


    Die Filamentauswahl hängt entscheidend davon ab was es für ein Teil ist, also wo wird es eingesetzt, welchen Belastungen muß es standhalten usw.

    Ich würde aus dem Bauch heraus ein Ersatzteil für ein Auto mit ABS drucken. Das ist zwar etwas schwieriger zu drucken aber dafür sehr stabil. PETG kann auch gehen, hängt aber wie gesagt vom Einsatzbereich ab. Es gibt noch zahlreiche andere, extrem stabile und sogar flexible Materialien, welches das Beste ist hängt wie gesagt vom zu druckenden Teil ab. Und vom Drucker, nicht jeder Drucker kann alles drucken, meistens scheitert es an den Temperaturen. Polycarbonat zum Beispiel ist extrem stabil, muß aber bei ca. 260 - 300°C gedruckt werden, das schaffen die meisten Drucker für den Privatbereich nicht.

    Auch beim konstruieren des Teils könnten schon einige Dinge zu beachten sein, dann spielt das Infill eine Rolle, also zu wieviel Prozent das Bauteil ausgefüllt ist. Je mehr Infill desto stabiler, aber damit steigen auch der Materialverbrauch und die Druckzeit.


    Um es kurz zu machen: Es gibt wirklich viele Dinge zu beachten, schreib am Besten mal was es für ein Teil ist, dann kann man mehr sagen.

    "Erst wenn der Subwoofer die Katze inhaliert, f***kt der Bass richtig geil!" 1799, Ludwig van Beethoven

  • Das ist eine wirklich gute Einführung.

    PETG ist leicht zu drucken, kommt aber selbst im Innenraum im Sommer an seine Thermischen grenzen. Funktionsteile wurde ich damit nicht drucken wollen. ABS/ASA dann schon eher. ABS ist aber schon viel zickiger zu drucken, das verzieht sich gerne wenn es nicht in einer geschlossenen Umhausung (am besten beheizt) gedruckt wird. Von daher solltet ihr beim Drucker auf eine geschlossene Kabine achten oder diese Nachrüsten.

    Nylon ist für Funktionsteile zu empfehlen, lässt sich aber noch schwerer drucken. Ich habe mich bisher noch nicht daran gewagt.

    -- Born 2 Slow --
    2004er RX-8 Revolution, Satinsilber, Leder Schwarz, Bose
    Ividia Q300; ProSport Racing Premium (Öltemperatur, Öldruck, Spannung); Shiftlight; Stoni iPod Adapter mit ID3 Tag Anzeige; JL Audio 10W3 Subwoofer an Audio System F2-300; Alu Tankdeckel; Fußraumbeleuchtung; SIX-Performance Lugnuts Blau;Tieferlegung H&R 45mm/45mm; Spurplatten 40mm / 50mm; Whiteline Koppelstangen vorne; Wankelshopstrebe unten mitte; Wankelshopstrebe unten hinten; Öldruck erhöht; Racingbeat Stahlflex Ölleitungen; KKS 300 Zeller Kat; Megan Racing FK; Neue Ölentlüftung; AEM Zündspulen; Competition Clutch Stage 2;



  • oh ja, diese Erfahrungen hab ich auch schon machen müssen...

    Ohne Einhausung geht mit den für uns Schrauber interessanten Materalien (ASA und PETG) beinahe nichts, gerademal Kleinteile schafft man verzugsfrei.


    gut, ich hab auch nicht das high-end gerät (anycubic i3 mega) aber das ändert an diesem problem nichts.


    auf ebay hat ne Zeit lang jemand Halter für Zusatzarmaturen die man anstelle der fahrerseitigen Luftdusche einsetzt angeboten.

    das würd ich gern nachdrucken.

  • Hey Miro,


    ich drucke schon längere Zeit Fahrzeugteile allerdings auf einem Eingenbaudrucker den ich extra dafür gebaut habe. Einen fertigen kaufen der direkt dafür ausgelegt ist ist realtiv teuer deshalb würde ich Dir empfehlen einen zu kaufen der vom Bauraumvolumen für Dein Vorhaben ausreicht und diesen dann so ausrüsten/umrüsten das Du Hochtemperaturfilamente drucken kannst. Die bisher genannten Filamente (ABS, ASA, PETG) kann ich nicht für Fahrzeugteile empfehlen da diese einfach nicht dauerhaft sind, weder thermisch noch von der Stabilität her.


    Ich drucke hauptsächlich PC, Nylon und PEEK was für Fahrzeugteile in Ordnung ist aber der Drucker muss bestimmte Rahmenbedingen einhalten damit diese vernünpftig druckbar sind.


    Heizbett bis 200°C, Bauraum bis 100° beheizbar, Hotend bis 500°C. Falls Du Hilfe bei der Auswahl bestimmter Teile brauchst kannst Du mich gerne nochmal anschreiben. Ich hab zwar in der nächsten Woche viel zu tun bin aber bestimmt ab und zu am PC.


    Hier mal nen Bild von meinem Drucker. Sorry die Größe ist doof ich bin zu faul ...


    Der hat nen Bauraumvolumen von 140 Litern (700x450x500).


    LG

    Thomas


    20210315_070614.jpg

  • Geil! :thumbsup:


    Mich würde sehr interessieren was du verbaut hast, besonders Heizmatte, Heizpatrone, Thermistor...


    Das ist ja wirklich das schöne an den Druckern.... im Prinzip kann man alles austauschen oder erweitern. Software gibt es genügend offene Lösungen, sei es Marlin oder Klipper.... es gibt eigentlich keine grenzen.


    gut, ich hab auch nicht das high-end gerät (anycubic i3 mega) aber das ändert an diesem problem nichts.

    Der i3 Mega ist für den Anfang ein super Drucker. Ich habe auch mit dem angefangen und habe ihn noch immer lieb. Er bietet dir eine gute Community und viele sinnige Upgreatlösungen.

    Ansonsten sind 3d Drucker natürlich Rudeltiere, das darf man nicht ausser acht lassen :xD:

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  • Hallo Calle,


    die Heizpatrone ist ne E3D High Heat mit 24V/70W, Die Heizmatten sind 2x 220V/1500W Silikonheizmatten an die Aluplatte geklebt mit 3M Kleber, der Thermistor ist von Dyze der 500°C Schraubthermistor, das Hotend ist das mosquito Hotend von Slice Engineering mit Druckluftkühlung.


    Mainboard ist nen BTT SKR Board, die Treiber sind alle von Trinamic aus Deutschland das sind TMC5160A-TA, die Schrittmotoren sind Nema23 von ACT.


    Also alles kein Hexenwerk und auch nicht übermäßig teuer.


    LG

    Thomas

  • Super, Dank Dir!

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  • Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass sich 3D-Teileimmer mehr durchsetzen, nicht nur in Autos, sondern in der gesamten Automobilbranche. Ich habe vor kurzem mehrere Lösungen auf diese Weise in Auftrag gegeben, 3D in seiner Gesamtheit wird immer häufiger in Automobil-Anwendungen, zusätzlich zu den oft aufstrebenden Systemen, die mit Daten kommen, um alte Teile zu machen