Standgas schwankt zwischen 800 und 2000 RPM und geht aus - Problem gelöst

  • Hallo Leute,
    bin neu hier im Forum und so langsam am verzweifeln. Ich habe mir vor einigen Jahren einen REX mir Kompressionsproblemen gekauft. Hatte es langsam leid mit den Warmstartproblemen und habe mir deshalb einen komplett überholten Motor inkl. Streetporting gekauft und selber eingebaut. Das Baujahr ist 2004 und hat 231PS


    Nun zum Fehler:


    Motor springt normal an. Nachdem die Airpumpe aus geht läuft der Motor im Standgas komplett unrund und die Drehzahl schwankt sehr stark zwischen 800 und 2000 RPM. Das wird immer schlimmer bis der Motor ausgeht. Ich habe das Gefühl das die Drehzahlschwankungen bei warmen Wetter schneller anfangen als bei kalten Wetter. Es werden keine Fehlercodes angezeigt. Wenn ich den Luftmengenmesser abziehe läuft der Motor problemlos ohne Drehzahlschwankungen. Wenn ich ihn fahre läuft er völlig normal. Nimmt gut Gas an und hat auch keine Einbrüche oder Fehlzündungen. Wenn er richtig warm gefahren ist dann pendelt sich die Standgasdrehzahl auf ca. 850 RPM ein.


    Folgendes habe ich ersetzt: Motor ( überholter Austauschmotor ), Kerzen, Spulen, Zündkabel, Luftmengenmesser, vordere Lambdasonde, Magnetventile


    ECU Reset habe ich durchgeführt und bringt keine Veränderung. Kat sieht für mich normal aus. Excenterwellensensor habe ich auch kalibriert.


    Ich muss dazu sagen dass der alte Motor vorher im Standgas auch aus ging. Nur sprang er hinterher im warmen Zustand nicht mehr an. Der neue Motor springt kalt und warm gut an.


    So langsam weiss ich nicht mehr weiter wo ich noch suchen soll.

  • Na ja, eigentlich stehste ja schon noch ganz am Anfang und haste alle Möglichkeiten :-) LMM kannst Du einfach vorübergehend noch einmal zurücktauschen, alles mögliche prüfen und loggen, nochmal Batterie abklemmen und danach erst einmal mit einigen elektrischen Verbrauchern warmlaufen lassen...
    Der restart mit geportetem und selbst eingebautem Motor läßt erst einmal an alles denken. Wie vieler Stellen Du Dir momentan sicher sein kannst, ist ja nicht zu erahnen. Einer der ersten Schritte also, via OBD nun jede Chance ihm zu geben, etwas zu offenbaren. Gspinnerter Leerlauf alleine deutet bei dem Motor leider nicht viel an.

  • Kühlmittel-Temperatursensor, Falschluft, Drosselklappe geht schwer oder hat ne elektrische Macke,


    Bremsschalter oder Neutralschalter am Getriebe oder Kupplungspedalschalter hat ne Macke. Das sollte aber nen fehler nach einiger Zeit werfen. Geht der Fehler weg, wenn du die Kupplung trittst?


    Mach am besten mal ne Lockfahrt, bzw zeichne die einschlägigen PID's auf, wenn das Problem auftritt. Kannst auch mal ein Video machen.


    Falschluft bei solchen Problemen ist immer ein ganz heißer Kandidat.

  • Schon mal vielen Dank für die Anworten.


    Die ganzen Luftschläuche habe ich schon mehrmals kontrolliert. Den Brems-, Neutral- und Kupplungschalter habe ich noch nicht getestet. Wenn ich die Kupplung trete besteht der Fehler aber weiterhin.


    An die Drosselklappe habe ich auch schon gedacht. Ich habe leider keinen Vergleich wie schwer oder wie leicht die Drosselklappe gehen soll. Ich muss schon etwas Druck ausüben um die Klappe zu bewegen.


    Ich habe mal testweise einen gebrauchten originalen Luftmassenmesser eingebaut und jetzt einen neune Denso DMA-0113. Bei allen ist der Fehler gleich geblieben.


    Ich werde wohl erst am Wochenende wieder dazu kommen um nachzusehen.

  • Also ich tippe auch auf Falschluft.
    Hatte ein ähnliches Problem bei meinem MX-3. Bei dem hat auch bei bestimmten Temperaturen die Drehzahl stark geschwankt. War an der Ampel recht lustig, als er im Takt Gasstöße gegeben hat als wolle man ein Beschleunigungsrennen mit dem Gegenüber fahren :P
    Waren wie gesagt Drehzahlschwankungen im Takt und auch Temperaturabhängig, das Bild passt also.

  • So ich habe jetzt sämtliche Schalter gemessen. Es ist auch egal ob ich die Kuppplung trete oder einen Gang einlege. Die Drehzahl schwankt konstant weiter. Ein Unterdruckleck habe ich nicht gefunden. Habe das schon mehrmals kontrolliert oder ich übersehe da etwas.


    Ich habe mal eine Datei angehängt wie sich die Parameter verhalten wenn die Drehzahl schwankt. Die Luft und Kühlmitteltemperatur werden richtig angezeigt.

  • Ich habe noch einmal 2 Bilder eingefügt. Das erste Bild zeigt den Anfang der Schwankungen. Für mich sieht es aus das die Spannung der Lamdasonde ein wenigt steigt und dann die Drosselklappe ein wenig öffnet.



    Das 2. Bild enstand nur ein paar Sekunden danach.

  • Luftzahl Lambda darf nie gegen 1,4 streben, nicht aus Zündaussetzern und nicht aus schlechter Regelung (die wieder zu Zündaussetzern führen und nur mit dieser Brechstange wieder eingefangen würde).


    Aber richtig warmgefahren spielte sich das ein? Dann wäre dieselbe Aufnahme für diesen Fall auch noch ganz gut. Die Drosselklappe scheint nur zu kompensieren, nicht zu verursachen, stattdessen könntest Du dann andere Werte mitschreiben lassen, Zündzeitpunkt oder die Langzeittrimmung bspw. dazu. Luftmasse war irgendwie nicht abzulesen, kurze Trimmung scheint immer aus dem Minus zu kommen...

    Mal schauen, es soll da noch ein Darknet geben

  • Also eine Fehlsteuerung der Drosselklappen können wir ausschließen.


    Auch wenn du schon mehrfach nachgesehen hast, sieht mit das Ganze verdammt nach Falschluft aus. Bei niedrigen Drehzahlen wirkt sich Falschluft weit stärker aus als bei hoher Drehzahl. In deinem Diagramm sieht man schön, dass der Lambdawert bei niedriger Drehzahl Richtung mager geht (vermutlich durch Falschluft) darauf hin regelt das Steuergerät die Einspritzmenge hoch (dazu müsstest du mal die Fueltrimms, vor allem den STFT mitloggen), was dazu führt dass die Drehzahl steigt. Dadurch wirkt sich die Falschluft weniger stark aus und das Gemisch wird wieder zurück geregelt. Nun sinkt die Drehzahl wieder, die Falschluft wirkt sich stärker aus, Lambda geht wieder Richtung mager und das Spiel geht von vorn los.


    Log mal noch den STFT zu Lambda und Drehzahl, wenns geht auch den LTFT. Ich bin mir sicher, dass der STFT lustig hin und her springt.

  • Danke für die schnellen Antworten. Die STFT schwanken wirklich hin und her. Das sieht man oben auf dem ersten Bild welches ich gestern eingefügt habe. Da sieht man die Drehzahl, Lamdasonde und die STFT.
    Die oberste Welle ist die STFT.

  • Oh. jetzt wo du es sagst. :huh:


    Genau so sieht das dann aus. Da sieht mal das wirklich sehr gut, wie die Drehzahl dem STFT folgt und dieser wiederum der Lambdasonde.
    Theoretisch könnte es auch sein, dass die Lambdasonde hinüber und etwas träge ist. Bin mir nicht sicher, aber das könnte unter Umständen auch zu einer schwankenden Leerlaufdrehzahl mit diesen Werten führen. Aber die hattest du ja getauscht.

  • Hallo zusammen,
    das Problem ist endlich gelöst. Nachdem alle gesagt haben das es wohl nur an Falschluft liegen kann habe ich mir die gesamte Lufteinheit noch einmal vorgenommen und alles genau geprüft. Habe alles abmontiert und konnte nichts feststellen.
    Habe mir deshalb die Einspritzdüsen angesehen. Alles 6 versprühten einen feinen Nebel, also auch ok. Daraufhin habe ich mir die Leitungen von den Enspritzdüsen vorgenommen. Habe alle auf Durchgang und Kurzschluß getestet. Zuerst dachte ich das einige Leitungen unterbrochen sind aber die Zuordnung stimmte nicht. Jeweils 2 Pärchen waren untereinander vertauscht. Danach alles richtig zusammen gesteckt und nun läuft er wie ein Kätzchen.


    Wie ganz oben erwähnt hatte ich den Rex gebraucht gekauft mit Kompressionsproblemen und auch mit den Drehzahlschwankungen im Standgas. Hatte gedacht das es am Motor lag aber dem war wohl nicht so. Ich hatte alles Leitungen beim Motortausch markiert und so angeschlossen wie es war. Da muss wohl der Vorbesitzer daran herumgewerkelt haben.


    Hauptsache der läuft endlich. Nächste Woche geht es dann zum TÜV.


    Ich möchte mich bei allen bedanken die mich bei der Suche unterstützt haben.

  • Vielen Dank für die Rückmeldung. Aber dass vertauschte Stecker an den Einspritzdüsen für das Sägen im Stanbdgas verantwortlich gewesen sein sollen, da komm ich nicht ganz mit.
    Da im Standgas das SSV und auch die APV Ports geschlossen sind, spritzt der Rx-8 auch nur auf den beiden Primärdüsen ein. (sie roten)
    Die beiden Gelben Düsen am SSV-Kanal spritzen erst ab 5000 U/min ein, die am APV-Port erst ab 6250 u/min.


    Im Standgas merkst du also nichts davon wenn die Stecker der Gelben Düsen vertauscht sind. Das würdest du nur zwischen 5000 und 6250 u/min an einem Leistungsloch merken.
    Wenn die Stecker mit den Primärdüsen vertauscht wären, dürfte er im Stand gar nicht laufen, außer er zieht Sprit über den Sekundärkanal - ein bisschen Luft geht ja doch durch - müsste dann aber wirklich extrem beschissen laufen und Leistungstechnisch vollkommen wegbrechen, sobald man Gas gibt. Irgendwie ist das ja auch wie Falschluft. Egal Ich denke wenn es da Falschluft gab, ist sie mit der Reparatur nebenher mit behoben worden.


    Naja. Wies auch immer war. Freut mich, dass er wieder läuft.

  • Vor APV sitzen ja keine, falls der Kabelbaum die Vertauschung von erstem und drittem Satz hergibt, leuchtet es schon ein. Irgendwelche Vertauschungen hatten auch schon manche...

    Mal schauen, es soll da noch ein Darknet geben