Dicke Stabis

  • Einmal eine prinzipielle Verständnisfrage:


    ein härteres Fahrwerk dient dazu, die Kontrolle und Präzision zu verbessern? ?(


    Bei einem weicherem Fahrwerk ist die Bodenhaftung besser ? ?(


    Ich kenn mich nicht aus ...

  • Zitat

    Original von Herr.Bugno
    Einmal eine prinzipielle Verständnisfrage:ein härteres Fahrwerk dient dazu, die Kontrolle und Präzision zu verbessern? ?(


    Ja, wenn's vorher zu weich war. ;)


    Zitat

    Original von Herr.Bugno
    Bei einem weicherem Fahrwerk ist die Bodenhaftung besser ? ?(


    Ja, wenn's vorher zu hart war. ;)


    Prinzipiell hast Du Recht. Es kommt aber darauf an, wie das Fahrwerk vorher abgestimmt war.


    Es gibt auch nicht ein "weiches" und "hartes" Fahrwerk. Die Komponenten können "weich" oder "hart" sein. Die Dämpfer, in Druck- sowie in Zugstufe; die Federn; die Stabis. Dazu kommen so Kleinigkeiten wie Domlager: Sind sie aus Gummi oder Alu? Und natürlich müssen die Komponenten auf den Reifen abgestimmt sein.


    Serienfahrzeuge sind bzgl. sämtlicher Komponenten relativ weich eingestellt. Mit einem Alu-Domlager z.B. fühlt man jeden Kieselstein auf der Straße, wenn auch noch die Druckstufe des Dämpfers hoch ist (hart). Ein normaler Kunde möchte ugern so durchgeschüttelt werden.


    Und sind einzelne Fahrwerkskomponenten zu hart, so kann z.B. die Traktion leiden. Das ist z.B. ein Problem meines zwangsbeatmeten Z4: die Federn sind ein wenig zu weich, obwohl die Dämpfer sehr hart sind. Die Federn sind deshalb weich, um die harten Runflat-Reifen zu kompensieren. Tja. Da ich jetzt aber ebenso harte und schwere Semislicks fahre, passt's plötzlich wieder - zumindest bzgl. des Komforts und der Traktion.


    Kommt dann noch die Fahrwerks-Geometrie ins Spiel, so sieht man, dass die Konstruktion eines guten Fahrwerks eine Wissenschaft für sich ist. Die Hersteller haben sich bei der Ausgangskonfiguration etwas gedacht. Nur wenigen Spezialisten gelingt es, ein Serienfahrwerk tatsächlich noch zu verbessern. Hier stellt sich dann aber auch die Frage: ... in welchem Punkt verbessern? Komfort? Rundenzeit?


    Geht's um letzteres, muss man auch noch die Strecke berücksichtigen. Z.B. die Stabis: An welchen Stellen droht das Fahrzeug sich aufzuschaukeln? Hat man damit kein Problem, sollte man keine härteren Stabis brauchen.


    Der Effekt härterer Stabis: Sie verringern die Wankneigung in Kurven. Die Federung ist härter, allerdings nur in Kurven.
    Vorteil: Man fühlt sich sicherer, da man weniger das Gefühl hat, der Wagen könnte kippen. Aber wann passiert das schon mal?
    Nachteile: 1. Die Traktion in Kurven kann darunter leiden. Dagegen hilft wieder eine höhere Sperrwirkung des Differenzials. Das aber führt zu einer höheren Untersteuertendenz. 2. Durch geringeres Einfedern in der Kurve folgen die Räder der Hinterachse nicht mehr der vom Hersteller berechneten Bahn. Das gilt jedenfalls bei modernen Fahrzeugen mit Raumlenkerhinterachse. Im schlimmsten Fall hat das kurvenäußere Hinterrad nicht ausreichend Sturz, der Reifen hat nicht mehr die optimale Aufstandsfläche.


    Gegen letzteres Problem hilft dann zum Teil wieder das "billige" Tieferlegen, dann ist zumindest bei langsam gefahrenen Kurven ständig mehr Sturz vorhanden. Bei schnell gefahrenen aber immer noch nicht. (Je höher das Rad, desto größer der Sturz bei Raumlenkerhinterachsen)


    Ändert man nur einzelne Fahrwerkskomponenten ohne jegliches Konzept, dürften die Nachteile der Änderung die Vorteile überwiegen.

  • Super!


    Danke für die sehr ausführliche Erklärung! :><:


    Jetzt kenn ich mich wirklich besser aus!


    Jetzt noch eine Frage: es gab einmal einen Citroen Xantia, dessen Hydropneumatik so eingestellt war, dass er überhaupt keine Seitenneigung in Kurven hatte (davon ist man wieder abgekommen, weil die Kunden das Fahrgefühl zu "unrealistisch" gefunden haben). Hat dieses Auto jetzt in den Kurven mehr Grip, weil alle vier Räder gleichmäßig auf der Fahrbahn stehen? Oder ist es (bis zu einer gewissen Grenze) besser, wenn mehr Gewicht auf den kurvenäußeren Rädern hat?

    Einmal editiert, zuletzt von Herr.Bugno ()

  • Tja, ich habe von dem Auto keine Ahnung. Insbesondere weiß ich nicht, ob es schon über eine moderne Hinterachs-Fahrwerkskonstruktion verfügt. Wahrscheinlich nicht, und dann gibt es auch keine - vermehrten - Probleme mit nicht ausreichendem Sturz: Er ist einfach nie optimal.


    Das Fahrzeuggewicht wird in der Kurve bei jedem Auto auf die kurvenäußeren Räder verlagert - ob es wankt oder nicht. Um so wichtiger ist es, dass genau diese Räder richtig greifen. Wankt es, wird halt noch ein bisschen mehr verlagert mit der Folge, dass die Haftung noch schneller abreißt. Da muss man bei dickeren Stabis z.B. rechnen: Bringt die Verlagerung des Schwerpunktes um wenige mm oder cm (sehr fraglich!) zum kurveninneren Rad durch weniger Wanken mehr als einige Gradminuten oder -sekunden Abweichung beim Sturz? Was bringt mehr: Eine geringe Entlastung der Räder oder eine optimale Aufstandsfläche der Räder?


    Zu einem Wankausgleich kommt man heute zurück - elektronisch gesteuert. Viele schwören darauf, andere finden es grässlich. Bei den modernen Fahrzeugen ist davon auszugehen, dass die Fahrwerks-Geometrie entsprechend ausgelegt ist und es keinerlei Probleme verursacht.


    Allerdings findet man es bislang in Sport-, nicht aber in Rennwagen. Nicht nur ein höheres Gewicht ist der Grund. Das Problem liegt wohl in einem nicht existenten und nicht erfühlbaren Grenzbereich: das Auto liegt lange hervorragend in der Kurve - bis es urplötzlich ausbricht und dann um so schwerer wieder zu fangen ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass das die Ingenieure in den Griff bekommen. Ein Fahrwerk mit dynamischer Dämpferregelung ist m.E. auf jeden Fall ein Fortschritt.

  • Hallo,


    Habe heute den Gummis per post bekommen.
    Also werden die stabis den kommenden tagen eingebaut.


    Die jungs die die dicke stabis eingebaut haben sprechen von directere lenkung.
    Ist ja auch logisch, denn erst als die federung eingetaucht ist , fängt ja das fahrzeug an mit die kurve.
    Und dickere stabis veringeren das eintauchen.
    Vor allem mit die grössere haftung der rennreifen (slicks) die ich auf der rennstrecke fahre.


    Ich hoffe das die slicks jetzt besser aussehen.
    Denn ich beobachtete das am innere hälfte der reifen viel pick-up haftete.
    Am aussenrand bliebt der reifen sauberer.
    Also wird nicht den ganzen reifenoberfläche richtig benutzt.
    (Den pick-up wird aber auch geringer wenn man nicht zu viel über (und neben) den kurvestones fährt.)


    Die ganze sache ist aber wie ZZZZ schriebt , sehr kompliziert und es ist sehr leicht völlig daneben zu gelangen.


    Ich fahre mit (sehr) straffen koni (sport/renn)dämpfer die viel mehr eintauch und ausstoss -dämpfung haben.
    Mir gefällst aber gut, denn aufschaukeln ist jezt ein fremdwort.
    Sowohl beim lenken (schnell links/rechts) als beim (grössere) bodemwellen.



    Tiefer liegen verringert aber zu viel den normale gebrauch von Rex.
    (Ist ja original schon tief)
    Vielleicht sind beim koni schon den federnteller etwas anders angebracht und liegt das fahrzeug unabsichtlich schon tiefer ,denn oft gelangen schon teilen an den boden.


    Outjer

    192er Rex rot seit 5-2004 bis 4-4-2012, DSK mitglied. Corvette C6 Z06. Yamaha FJ 1200 ABS '92

    2 Mal editiert, zuletzt von outjer van der Hagen ()

  • Zitat

    Original von outjer van der Hagen
    Habe heute den Gummis per post bekommen.
    Also werden die stabis den kommenden tagen eingebaut.


    Viel Spaß! :thumb: Wir sind gespannt auf Deinen Bericht.



    Zitat

    Original von outjer van der Hagen
    Vor allem mit die grössere haftung der rennreifen (slicks) die ich auf der rennstrecke fahre.


    Ist der Wagen schon vorher schwammig und zieht man dann Slicks auf, können die Stabis ein zu starkes Wanken zum Teil wieder ausgleichen.


    Wenn Du aber mit "Eintauchen" das Einnicken beim Bremsen meinst, wirst Du das nur mit stärkeren Federn verhindern können.



    Zitat

    Original von outjer van der Hagen
    Also wird nicht den ganzen reifenoberfläche richtig benutzt.


    Hmm. :denk: Das muss jetzt aber nicht unbedingt ein Nachteil sein. Deine Schilderung deutet auf einen negativen Sturz hin. Auf der Vorderachse sorgt er für ein besseres Einlenkverhalten. Auf der Hinterachse ist er wohl bedingt durch die Tieferlegung - grundsätzlich nicht so toll.


    Mit Slicks jedoch kann man einen etwas zu hohen Sturz ganz gut gebrauchen: Der Sturz bewirkt, dass die Reifen stärker walken und sich dadurch aufwärmen. Ohne Sturz bekommt man die Reifen nicht warm und sie sind auch kaum besser als Sportreifen.


    Die Lösung: Am besten fährt man mit Slicks tatsächlich mit ein wenig Sturz und senkt dafür ein wenig den Luftdruck, damit die Reifen wieder besser aufliegen.


    Derzeit habe ich bei meinem Z4 das Serien-M-Fahrwerk eingebaut. Im nächsten Jahr werde ich mal ein wenig mit dem Sturz und der Spur herumspielen.



    Zitat

    Original von outjer van der Hagen
    Ich fahre mit (sehr) straffen koni (sport/renn)dämpfer die viel mehr eintauch und ausstoss -dämpfung haben.


    Wenn Du bei stärkerer Dämpfung nicht auch die Federn verstärkst, bekommst Du das Problem, das mein M-Fahrwerk bei normalen Reifen hat: Es wird ein wenig stuckerig und holprig, es hat nicht die optimale Traktion. Stabis haben ja auch eine Federwirkung, so dass sie - in Kurven - das Holpern ausgleichen können. In dieser Kombination können stärkere Stabis durchaus Sinn machen.



    Zitat

    Original von outjer van der Hagen
    Vielleicht sind beim koni schon den federnteller etwas anders angebracht und liegt das fahrzeug unabsichtlich schon tiefer ,denn oft gelangen schon teilen an den boden.


    Da ist dann wohl noch ein wenig Feinarbeit in den Radkästen angesagt.

  • Hab jetzt den dicke H+R stabis eingebaut.
    Vor allem vorne ist das heraus nehmen und einfedeln nicht einfach.
    Es geht aber doch mit nur die räder demontiert.
    (Hinten können die rader dran bleiben)


    Leider hat H+R die entsprechende grössere bügel nicht mitgeliefert.
    Vorerst hab ich die alte entsprechend geändert.
    Hoffe H+R liefert die richtige.


    Original ist 27 mm vorne en 16 mm hinten.
    Racing Beat 29 en 19 mm.
    H+R 32 en 20 mm.


    Aber das ist nicht alles , denn die wandstärke ist auch sehr viel grösser.
    Vorne wiegt der originale stabi 2 kilo und der H+R 5 kilo !!
    Also ist die wandstärke auch so um 2,5 mal dicker !!


    Die neue stabis haben an beiden seiten 2 löcher.
    Habe vorerst das innenste loch benutzt.
    Muss da noch nachfragen beim H+R , aber ich erwarte da den meisten stabilität.


    Hoffe mein rex bleibt jetzt flacher (wagerecht) in den kurven.
    Einfluss auf das nicken beim bremsen hat es natürlich nicht.


    Mit die einstellung von stürz, usw möchte ich lieber nicht experimentieren.
    Sicher ist da für die rennstrecke noch verbesserung möglich ist , aber dann sieht das auf der strasse wieder komisch aus.


    Den slicks fahr ich mit 2,0-2,2 bar (warm gemessen)
    Das sind ist so 1,7-1,8 bar kalt.
    Und immer vorsichtig warm fahren, sonst fliegst du schnell ab.


    Hier gibst fotos:


    http://forum.rx8nl.com/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=576#fp


    Outjer

    192er Rex rot seit 5-2004 bis 4-4-2012, DSK mitglied. Corvette C6 Z06. Yamaha FJ 1200 ABS '92

  • Bist du denn jetzt schon damit gefahren? Ist ein deutlicher Unterschied erkennbar?

    HP RX 8 Revolution Reloaded in schwarz


    Suzuki GSX-R 750 K4 in gelb/schwarz mit Lucas Rastenanlage - Carbonkotflügel vorne und hinten - BOS Tröte - Wave Bremsscheiben - Felgenrandaufkleber

  • Da die räder schon abmontiert waren , hatte ich gleich nach winterfelgen/reifen gewechselt.
    Das macht ein directen vergleich schwierig ,aber auch mit winterreifen ist das auto schon directer zu lenken.


    Viel trockenen kurven hab ich noch nicht gefahren aber die wankneigung ist sicher viel weniger, und beim übergang von rutschen nach fahren bleibt das in/ausfedern jetzt weg.


    In nummer 6-2007 von Sportauto steht ein fahrwerk tune up von der neue MX 5.
    Und vor allem die sets mit dickere stabis ändern das auto völlig.
    Nun hat die MX5 original sowieso mehr wankneigung als den RX 8.
    Die slalom verbesserte mit 4 kmh und die rundenzeiten in (kleine kurs) Hockenheim verbesserten mit 2 sekunden !!!!
    Das ist viel!


    Outjer

    192er Rex rot seit 5-2004 bis 4-4-2012, DSK mitglied. Corvette C6 Z06. Yamaha FJ 1200 ABS '92

  • Was hast du jetzt bezahlt und haben die Dinger eine ABE?

    HP RX 8 Revolution Reloaded in schwarz


    Suzuki GSX-R 750 K4 in gelb/schwarz mit Lucas Rastenanlage - Carbonkotflügel vorne und hinten - BOS Tröte - Wave Bremsscheiben - Felgenrandaufkleber

  • Preis 350 euro incl post.


    ABE haben wir nicht in Holland.
    Frag mal nach beim KS Motorsport in Bergheim:
    [email protected]
    tel. 02271-44905


    Da aber, wie oben geschrieben ,ich die stabis "ohne garantie/nur für motorsport" gekauft habe, bin ich gespannt.


    Alternativ gibst von Racing Beat:
    Schau hier: http://www.racingbeat.com/FRmazda4.htm
    So teuer sind die nicht.
    Aber die stabis von USA zuschicken lassen ist so eine sache.


    In England gibst auch ein Racing Beat verkaufpunkt.
    Schau hier:


    Hello thank you for your enquiry.
    The prices are as follows;
    Front sway bar £169.00
    Rear sway bat £149.00
    Front sway bar end links £48.33 (per pair)
    The prothane grease is included with sway bars.


    The cost for shipping to you, I would estimate to be around £40.00 - £60.00


    all prices exclude UK (17.5%) vat and any local taxes.


    I have no stock of these items, but more stock should be here in January.


    Regards David


    Rotechniks Mazda Specialist Ltd
    Unit 4 Lambwood Hill Industrial Estate
    Grazeley
    Reading
    Berkshire
    RG7 1JN


    Ob die sich mit ABE auskennen ist zweifelhaft.


    Dann gab es auch mal stabis von Eibach.
    Sind glaub ich auch aus den verkauf genommen.


    Outjer

    192er Rex rot seit 5-2004 bis 4-4-2012, DSK mitglied. Corvette C6 Z06. Yamaha FJ 1200 ABS '92