Bei aller Liebe und Zurückhaltung, was hier teilweise geschrieben wird kann man nicht unkommentiert lassen.
Wollen wir mal von allen wirklich groben und fahrlässigen "Misshandlungen" des Fahrzeuges absehen ist es doch die Aufgabe der Werkstatt das Fahrzeug optimal zu erhalten und notwendige Schritte einzuleiten um den Zustand des Fahrzeugs und vor allem des Motors zu erhalten.
Eine Vertragswerkstatt muss sich einfach mit den Fahrzeugen des Herstellers auskennen. Leider sind hier Kommentare wie "selber Schuld wenn du nicht weißt wie du mit deinem Auto umzugehen hast" nicht Totalausfälle und Ausnahmen, sondern die tägliche Standardantwort.
Ein Rechnungsposten der da lautet "Neuer Motor inkl. Einbau" o. ä. suggestiert dem Fahrzeughalter ein einwandfreien Zustand seines Gefährts bzw. seines Motors. Wer gerade 8500,- Euro in der Werkstatt gelassen hat (und somit wohl weit über 50% des Fahrzeugrestwertes), der geht, sofern nicht anders Kommuniziert, davon aus, dass er die nächsten 4-6 Jahre keine außerplanmäßigen Reparaturen an seinem Fahrzeug zu erwarten hat. Zumindest nicht an dem erneuterten Teil seines Fzg. sofern das Fahrzeug nach Handbuch und typischen demographischen und geographischen Merkmalen bewegt wird.
Geht das Fahrzeug nun bsplw. ein Jahr später über den Jordan, so kann ich nicht den Fahrer des Fzg. dafür verantwortlich machen.
Wer sein Fahrzeug regelmäßig zur Inspektion bringt und die Herstellervorgaben bzgl. Wartung und Pflege erfüllt, der darf mit einem einwandfreien Zustand über die marktüblichen und preistypischen Zeiträume rechnen. Ist dem nicht so, so werfe ich in erster Instanz dem Hersteller unlauteren Wettbewerb mit hang in Richtung Betrug vor.
Wer den Fahrzeughalter in die Verpflichtung zu nimmt, sich in dem beim Rx-8 benötigten Umfang über sein Fahrzeug zu informieren, kann sein Fahrzeug nicht neben anderen Fahrzeughersteller in gleicher oder besserer Qualität anbieten und anpreisen. Hier wäre der Hersteller in der Verpflichtung zumindest einmal den Käufer über das notwendige technische Verständnis aufzuklären (aber wer würde so ein Auto kaufen?!).
Beim RX-8 wurde auf billige, und teilweise grenzwertige weiße, Marketing betrieben, welches zuletzt dem Kunden schadet, der auf seinen Kosten sitzten bleibt. Ein Serienprodukt heraus zu geben und später die Problematiken auf die besonderheiten der Technik zu schieben ist unverschämt. Vergleicht das mal mit anderen Branchen. Was würde hier wohl geschehen, wenn ein Produkt in Reihe seiner Erwartungen schuldig bleibt bzw. defekt geht. Würde der Hersteller nicht mindestens in die Verantwortung genommen, eine Möglichkeit des Ausgleichs zu schaffen?
Es ist und bleibt ein normales Auto und wer ein solches kauft, schließt einen ganz normales Kaufvertrag ab. Über Pflichten und Verplichtungen eines solchen darf sich jeder selber Informieren. Ein Autokäufer muss nicht wissen, ob ein HKM oder ein WM unter der Haube ist wenn er ein Auto kauft. Wenn der Hersteller ein Serienprodukt als "normales" substitutives Produkt anbieten (Auto = Auto) kann es nicht sein, das der Motor alle 80tkm gewechselt werden muss.
So dünnhäutig, wie hier teilweise auf Kritik am Rx-8 reagiert wird, schleicht sich doch das Gefühl ein, dass hier sehr viele Fahrzeughalter immer wieder viel Kritik einstecken müssen und Bestätigung brauchen.
Es gibt tatsächlich viele Rx-8 Fahrer, die sich hier nicht informieren, nicht die Zeit oder Lust dafür haben und denen ich keinen Vorwurf machen kann. Schließlich gibt es ja Werkstätten zu denen ich gehen kann. Wenn die mir mein Auto reparieren, dann gehe ich davon aus das dies i. O. ist und Sachgemäß durchgeführt wurde.
Haben wir hier Selbstständige? Stellt euch vor ihr geht immer zum Steuerberater und 6 Jahre später sitzt ihr im Knast. Seid ihr dann Schuld weil ihr euch nicht anständig über die Arbeit eures Steuerberaters informiert habt?
Haben wir hier Väter? Stellt euch vor euren Kindern wird in der Schule Funktionsgleichungen falsch beigebracht o. ä.. Seid ihr dann Schuld weil ihr euch nicht wisst, wie eine Funktionsgleichung auszusehen hat und deshalb nichts bemerkt habt?
Oder Nutzer von Laptops... Handys.... ect. pp.? Das sind doch überall die selben Beispiele. Man bezahlt für eine Leistung, welche man nicht erhält. Nein es wird einem sogar im Fall Rx-8 die normale Nutzung des Fahrzeugs unmöglich gemacht (unter normaler Nutzung verstehe ich: Normal fahren, ab und zu mal Öl checken und tanken und alles weitere in der Werkstatt machen lassen)!
Wenn wir jetzt einfach mal alle aufhören könnten, andere Rx-8 Fahrer mit Problemen an Ihren Fahrzeugen runter zu putzen weil sie gefrustet sind oder sich nicht mit der Materie auskennen... Das ist nicht der Zweck dieses Forums, da bin ich mir sicher.
Und wer keine Lust hat zu schreiben, der lässt es halt einfach.
Und mal nur so nebenbei. Wenn es Leute wie NortonF1 nicht gäbe, welche z. b. den Re-build zu einem wirklich sehr guten Preis anbieten, so wären wir alle gezwungen, alle 80-140t km 5-8t Euro bei Mazda zu lassen oder die Fzg. abzugeben. Denn länger, hält ein Rx-8 Motor im Schnitt offensichtlich nicht mit der verbauten Technik und Wartung in einer Vertragswerkstatt.
Und ja, vielleicht mögen die Dichtleisten für den ein oder anderen ein Verschleißteil sein, die vielen weiteren folgen, welche den Motor immer mehr beschädigen und über die man nicht aufgekärt wird (sofern man z. B. dieses Forum nicht liest) sind nicht mit "Verschleißteil" zu erklären. Und ich bin mir sicher, dass viele hier keinen Rx-8 besitzten würden, wenn der Mazdahändler damals zu ihnen gesagt hätte, dass sie zum Kaufpreis schon mal 2x Zündanlage und einmal Dichtleisten zu insg. 9t Euro (Mazda Preise) für die nächsten 140tkm zu den Inspektionen und dem üblichen Verschleiß dazu rechnen dürfen. Dann nämlich, ist der Rx-8 in der Anschaffung nicht mehr so günstig.