Ich gehe jetzt mal auf deine Punkte ein, weil ich doch eher ein Verfechter der Elektromobiltät im Allgemeinen bin und nicht nur Tesla-Fanboy, auch wenn das manchmal anders klingt
- REIN Elektrisch / und kein Hybrid oder RE der noch wieder extra Platz wegnimmt und Gewicht rein bringt
Da stimme ich dir uneingeschränkt zu. Hybride verbinden meiner Meinung nach die Nachteile von beiden Welten. Man schleppt die schweren Akkus und einen kompletten Antriebsstrang eines Verbrenners mit sich rum, hat im Prinzip doppelten Wartungsaufwand und wenig (Plugin-Hybrid, kann wenigstens einige KM rein Elektrisch fahren) bis keine (normaler Hybrid, der geringe Verbrauchsvorteil gleicht die Mehrkosten und die Mehrbelastung der Umwelt durch die Produktion nicht mehr aus) vorteile.
- Einigermaßen Bezahlbar, vor allem wenn das Model 3 da ist. / wie NortonF1 schon schrieb, der Porsche wird schweine teuer...
Das würde ich jetzt nicht für alle Elektrofahrzeuge so behaupten. Ja, die deutschen Modelle (E-Golf, i3, Benz) sind vergleichsweise Teuer, aber dafür sind die Franzosen und Japaner schon ziemlich gut im Preis, vor allem wenn man die Total Cost of Ownership betrachtet. Gebrauchte Renault Zoe gibt es ab guten 12-13k€ +Batteriemiete, macht in 5 Jahren ca 5000€, also hat man für 17.000€ ein vernünftig großes Fahrzeug (ich hänge mal zwei Bilder von meinem Umzug an) mit einer guten Reichweite (150km sind immer drin) und einem guten Ladesystem (22kW Typ2 Säulen gibt es quasi inzwischen in jedem mittelgroßen Ort), mit dem man die Karre in ner Stunde wieder voll hat, und somit bedingt auch Langstreckentauglich wird wenn es denn mal sein muss. Meinen Wochenendrekord hab ich auch mal als Bild angehangen. Die 183 kWh Gesamtenergie bei 1209,8 km entsprechen übrigens einem Gesamtverbrauch von ca. 19l Benzin, also knapp 1,6l/100km.
Alternativ z.B. einen Drilling (Mitsubishi i-MiEV, Peugeot iOn, Citroen C-Zero), die gibt es ab 9000€ ohne Batteriemiete, und wir haben als Familie (2 Erwachsene, 1 Kleinkind, 1 Baby) genug Platz für Kinderwagen und sonstiges im Kofferraum. Im Bierkistenmaß sind es ca 6-8 ohne Umklappen, mehr hab ich in den Rex auch nicht bekommen. Die Reichweite ist mit 120km pro Ladung zwar beschränkt, aber wie ich das weiter vorne schon schrieb: Wer fährt denn täglich mehr als 100km? Das sind tatsächlich die wenigsten. Und für die ist auch ein solches Fahrzeug als Erstfahrzeug denkbar. Man muss zwar ein wenig umdenken und ggf. in kauf nehmen, dass man für längere Fahrten (die durchschnittlich vielleicht 3-4 mal im Jahr vorkommen) mal einen Verbrenner mieten muss, aber das holt man mit dem gesparten Geld der Treibstoffkosten locker wieder rein. Das sind wir wieder beim Punkt TCO, den ich vorhin erwähnte. Man kann sich das ja recht leicht selbst ausrechnen.
- Umsonst an Tesla Ladestationen laden
Das ist ein allgemeiner Irrglaube, umsonst ist das Laden nicht, man bezahlt nur eine Ladeflatrate beim Kauf des Autos mit. Beim alten Model S 60 gab es beim Konfigurator sogar noch die Option zum dazubuchen für 2500€. In den normalen Fahrzeugen ist dieser Betrag von vorherein mit Einkalkuliert. Und für 2500€ an Strom (etwa 10.000 kWh an Haushaltsstrom, also etwa 50.000 km im Model S) muss man schon viel Langstrecke fahren, um das im Endeffekt wieder heraus zu bekommen. Ist eine klassische Mischkalkulation von Tesla.
- Deckt breite Palette ab (SportCoupe, Reiselimo,usw usw)
Bisher nur Oberklasse Kombilimousine und SUV, der Roadster wird ja nicht mehr gebaut. Dafür haben sie keine untere Mittelklasse (Nissan Leaf), Kleinwagen (Drillinge, Smart) oder Familienvan (B-Klasse, Kia Soul) im Programm. Die Erweiterung der Modellpalette nach unten muss erst noch folgen und wie Gizmo schon sagte, sie müssen erst noch beweisen, dass sie fähig sind in Großserie zu produzieren.
- Die Alltagsnützliche Reichweite
Siehe oben. Wie definiert man "alltagstaugliche Reichweite". Da muss bei jedem persönlich das Umdenken im Kopf anfangen, das ist aber normal, weil wir es gewohnt sind, immer Spritt für 500km mit uns rumzuschleppen. Ein Beispiel aus dem Alltag: Wenn man mal eben in den Laden nebenan einkaufen gehen will, dann schleppt man ja auch keinen 40l Reisetrolley mit Gepäck für zwei Wochen mit. Man muss seine eigenen Anforderungen genau beleuchten, und danach sollte man entscheiden. Natürlich werden die ostdeutschen Gastarbeiter, die in der Woche 5000km reißen, keinen Elektrovan kaufen, genausowenig braucht aber Mutti Müller, die mit zwei Kindern ihre Wocheneinkäufe erledigt und sonst vielleicht mal ins Fitness Studio fährt einen 2,5 Tonnen V6-Diesel SUV (die Dinger sind sowieso die Geißel der Menschheit)
Auf deine weiteren Punkte bin ich ja mit dem genannten schon eingegangen.
ich finde es irgendwie seltsam für ein Auto zu bezahlen dessen Preis noch nichteinmal bekannt gegeben wurde und auch sonnst nicht viel bekannt ist.
Ja, ohne Frage, aber das Geld ist ja nur ein Deposit und nicht verloren. Wenn ich die Reservierung zurücknehme, dann bekomme ich das Geld zurück, also besteht eigentlich kein Risiko. Ob die 1000€ jetzt auf der Bank liegen und mir vielleicht in einem Jahr 2€ Zinsen bringen, oder ob sie bei Tesla als Reservierungsgebühr rumliegen, ist mir quasi wurscht. Wenn ich sie brauche, komme ich ran.