Erfahrungswerte mit KEIN Motorlager und Rebuild von alten Motorlagern

  • Hallo Leute.


    Ich hatte vor einigen Wochen bei meinen Rx8 Vibrationen im unteren Drehzahlbereich bis 3500U/min.

    Auf dem Lift sah ich dann, das Motorlager der Beifahrerseite welches am Motorträger anstand.

    Da ich mit den KEIN Montorlagern bei den Rx7 recht gute erfahrung hatte, bestellte ich dort einen Satz für den Rx8.

    Nach dem Einbau hatte ich einiges mehr Vibrationen und das bis ca 5000U/min.

    Ich kam mir vor wie in einem Resonanzkörper.

    Zuerst dachte ich es kam irgendwo was an, da der Motor ja jetzt höher liegt.

    Leider kam niergens was an.

    Danach habe ich meine alten Lager aufgemacht und bearbeitet.

    Mit 2K PU Giessharz Shore A80 aufgegossen und im Backofen aushärten lassen.

    Da ich dies schon öfter bei älteren Japanischen Fahrzeugen gemacht habe, hatte ich keine Angst das es schief gehen könnte.

    Nach dem Einbau und einer Probefahrt hatte ich keine Vibrationen mehr und die Motorlager standen schön in der Mitte.

    Ich werde in kürze noch einige alte Motorlager wider auffrischen und mach dann eine Anleitung.

    Für einen Satz Motorlager braucht man ca 350g Harz und Härter.


    Arbeit ca 2 Stunden pro Satz.

    Kosten ca 25.- CHF für 350g Harz und Härter.


    Anbei schon mal die Produkte mit denen ich die Motorlager aufgegossen habe und Bilder


    Art. Nr. 3413.1530 - Raku-Tool PC-3413-1 PU-Giessharz flexibel 2 kg

    Art. Nr. 3923.1530 - Raku-Tool PH-3923 PU-Härter flexibel 1 kg


    Gruss aus dem Schweizer Ländle

  • Klingt zwar vernünftig, aber ich weiss nicht, ob Gießharz wirklich das ware ist, wenn es eigentlich ein Metallteil ersetzen soll.

  • Es ist sogar nicht nur in ein Gummilager, sondern ein Hydrolager oder genauer ein hydraulisch dämpfendes Lager.

    Und diese Hydraulikflüssigkeit (in der Regel Glykol) wird abgelassen, durch aufschneiden und durch das Gießharz ersetzt.

    Dadurch wird es deutlich härter.

  • Druck dir doch welche? Irgendein Flex filament oder so. Ich habe keine Ahnung von dem Mist. Aber ich dachte ich werfe mal 3d drucker in dem Raum. 3d drucker sind einfach cool. Und man kann damit vieles machen.

  • wozu? So wie gonzo das macht funktioniert das super. Hab auch so welche gemacht, laufen seit 3 Jahren ohne ein Problem.

  • 3D Druck fällt absolut aus. Es gibt keine elastischen Materialien die man drucken kann, die auch nur annähernd die Lasten eines Motorlagers aufnehmen können.

    Die gezeigte Möglichkeit ist denke ich die beste für DIY.

  • Naja .. so ganz ist das nicht richtig ... ich drucke durchaus Fahrzeugteile sowohl aus Nylon als auch aus Polycarbonat (kein Standarddrucker). Auch Polyurethan kann man drucken und daraus werden Aftermarket Motorlager auch hergestellt.


    Auf jeden Fall ist es problemlos möglich Teile zu drucken die sowohl die Last tragen können und die Kräfte aufnehmen und auch tempraturstabil für diesen Einsatz sind (bis zu 350°C).




    Aber ja .. mit nem Standard Drucker ist das drucken von Materialien fürs KFZ eher nicht möglich ... ich glaube aber das wird sich in den nächsten Jahren ändern.


    LG

    Thomas


    edit: Achso .. ich wollte eigentlich aber noch sagen das ich das ausgießen trotzdem für sinvoller halte als zu drucken. Geht schnell und hält erwiesenermaßen ja auch. Trotzdem ist drucken schon praktisch da man schnell mal einen Prototyp herstellen kann und schauen kann ob überhaupt geht was man vorhat.


    Sorry für mein mistiges deutsch ..

  • Interessant was sind das für Werkstoffe? Thermoplastische Elastomere die im SLS verfahren verarbeitet werden? Etwas anderes könnte ich mir da nicht vorstellen.

    Wir haben für elastische Werkstoffe nur einen Stereolithografie Drucker. Die Teile halten kaum Last.

    Aber selbst SLS Teile aus PA kenne ich bisher auch nur mit Abstrichen in Festigkeit und Flexibilität.

    Deshalb hätte ich nicht gedacht, dass man eine elastische Lagerung halbwegs lebensdauerfest gedruckt bekommt.

  • Bei Youtube kannst Du Dir mal Videos ansehen von gedruckten PU Lagern fürs Fahrwerk. Das ist alles FDM gedruckt ... nix SLS.


    Und bei Nylon kommt es letztlich auf die Nachbehandlung an ... zum drucken (egal ob SLS oder FDM) muss PA ja trocken sein, aber nach dem druck muss es auf den entsprechenden Feuchtigkeitsgehalt gebracht werden um die gewünschten Eigenschaften zu haben. Von alleine würde das ja Monate dauern.


    Ich hab keine Ahnung ob man PU mit SLS verarbeiten kann aber FDM gedruckte PU Teile sind kaum schlechter als in eine Form gegossene. Wobei ich denke gerade bei PU Lagern ist es sinnvoller nur die Formen zu drucken und die Lager zu giessen.


    LG

    Thomas


    edit: Hab grad ein wenig gelesen ... warum ist das PA12 welchs im SLS Verfahren verarbeitet wird nicht so temperaturbeständig wie welches was per FDM verarbeitet wird? Vielleicht weisst Du das ja Manuel ?