Weiße Flecken an den Zündspulen...

  • ...haben keinen Performance-Einfluss.
    Zumindest laut Mazda. :alien:


    Mein neuer Favorit in kiloweise PDF-Dateien, die ich mal aggregiert habe (Leider ist das Englisch ähnlich schlecht wie in Mazdas Teilekatalog, s.Anhang):
    Service Information
    Subject: Enhancement of Ignition Coil Inspection

    Zitat von Inspection procedure

    1. Do not judge the IG cold as good or bad one by the “white mark”, “spot”, “blister”, etc. on the IG coil. See the picture for your reference.
    White mark:
    This is a trace that “corona discharge phenomenon” has occurred between IG coil and the IG coil bracket.
    This phenomenon is not effect on the vehicle performance or IG coil performance.


    Note: An electrical discharge characterized by a corona and occurring when one of two electrodes in a gas has a shape causing the electric field at its surface to be significantly greater than that between the electrodes.

    Es heißt hier im Forum ja immer, Mazda hat das Thema nie adressiert. Haben sie scheinbar doch(?) Nur nicht im erwarteten Rahmen der Fahrer. :D
    Interessant, dass diese Teilentladung keinen Einfluss auf die Performance haben soll. Denn wenn sich schon einer bei Mazda damit beschäftigt hat, hat er ja wohl hoffentlich mal durchgerechnet und/oder experimentiert, wie viel Ladung durch das Phänomen verloren geht bzw. dass immer noch genug Ladung in der Spule vorhanden ist. (tatsächlich sollen Koronaentladungen vergleichsweise klein sein. Ich bin allerdings kein Hochspannungstechniker, um zu bewerten, wie viel dabei tatsächlich bei einer Zündspule "flöten gehen").


    Was mir dabei aufgefallen ist: Tatsächlich hat ja nie jemand die Energie/Ladung weiß-fleckiger Spulen getestet und mal von ein paar Dutzend verglichen inkl. Vergleich zu einem Satz neuer. Womöglich korrreliert deren Erscheinungsbild durch vergehende Zeit nur "zufällig" mit anderweitigem Versagen der Spulen. Das würde zumindest erklären, warum es Spulen gibt, die ohne weiße Flecken hinüber sind (und ebenso ist vermutlich nicht jede weiß-fleckige Spule tatsächlich hinüber).


    Ändert natürlich für den gemeinen Fahrer nicht viel: Die Spulen gehen irgendwann in die Knie.
    Nur mit weißen Flecken braucht man vermutlich nicht groß hantieren oder als Leitbild ausrufen, es bleibt - ohne aufwändiges Equipment - nur ein sturer Tausch nach Kilometern wegen Unerkennbarkeit des Status.

  • Daraufhin hatte ich einst noch etwas weitergesucht, aber nur für Zündkerzen (bei NGK) noch von der Korona gelesen, wo das beobachtete Phänomen ebenfalls kein Anlaß zu irgend etwas sei.

    Mal schauen, es soll da noch ein Darknet geben

  • Interessant finde ich darunter die Tabelle. Wenn ein Zündfunke da ist und "gut sichtbar" ist (wo auch immer da die Grenze liegt), gibt es laut dem Dokument überhaupt keinen Grund etwas zu ändern, alles wäre ok. Man fährt also so lange, bis eine Zündspule den Geist aufgibt. Danach dauert es nicht lange und die anderen 3 sagen auf Wiedersehen. Was diese Methode für Folgen hat ist uns Allen ja bekannt.
    Die Erfahrung, dass ein Motor mit frischen Spulen besser läuft, als mit welchen, die schon 60 000km oder älter sind, haben auch schon viele gemacht. Dass das alles subjektive Wahrnehmungen sind, wage ich zu bezweifeln.
    Man tausch also die Spulen, die (angeblich) top sind, und danach läuft der Wagen besser..
    Selbst wenn die weißen Flecken also kein Problem darstellen, so sind sie dennoch ein grobes Indiz, ob die Spulen schon sehr alt sind, oder eben nicht (gerade für Besitzer die den Wagen gerade erst gekauft haben).


    Eine ordentliche Untersuchung des Problems wäre natürlich sehr interessant, die Frage ist jedoch wer kennt sich gut genug damit aus und weiß, wie man so etwas messen kann?

  • Es gibt Testgeräte, mit denen der Zündfunke unter Realbedingungen untersucht werden kann. Eine Druckkammer mit einem Fenster, in die die Kerze geschraubt wird. Die wird unter Druck gesetzt, ca. 10 bar, dann wird die Ausrüstung angeschlossen und getestet. In der Fliegerei normal, in einer Autowerkstatt habe ich sowas nicht gesehen. Der Zündfunke sieht unter Druck völlig anders aus, als in Umgebungsluft.

  • Was das Testen uns allerdings erleichtert: Den korrekten Elektrodenabstand versucht man schließlich auf Zehntelmillimeter zu treffen, beim Testen an der frischen Luft mit offenem Kabelende gegen Masse haben mich ganze Millimeter vor ein paar Tagen hingegen nicht recht beschäftigt. Man kommt auf gut einen Zoll an Funkenstrecke – gleich viel besser abzulesen, so freischwebend.

    Mal schauen, es soll da noch ein Darknet geben