Welches Motoröl

  • Meine Hauptargumente dafür sind- Die höhere spezifische Traglast im hinteren Stationärlager. Ist ja bekannt, dass das während des Rebuilds oft mit Schäden vorgefunden wird.
    - Die geringe Differenzgeschwindigkeit in den Verzahnungen zwischen Rotor und Stationärverzahnung bei gleichzeitig hohem Druck auf die Zahnflanken (in Getrieben kommen Öle mit SAE 75 + zum Einsatz)
    - Die höhere Tragfähigkeit bei hohen Temperaturen


    Wegen der Schmierung der Rotorgehäuse mach ich mir keine Sorgen, da ich recht reichlich Premixe. Selbst ohne Premix sehe ich in einem SAE 40 oder 50 Öl kein Problem, sofern man mit dem Gasgeben wartet, bis Motor und Öl warm genug sind.


    Ja, die lieben Lager! Die bereiten mir bei meinem aktuellen Rebuild immernoch am meisten Sorgen.
    Ich hatte damals für meinen ersten Rebuild Teile des Motors von @GiN verwendet. Dessen RX leider im Graben gelandet war.
    Dieser Motor ist bis heute der heilige Grahl für mich. Über 130.000km gelaufen und die Exenterwelle waren wirklich neuwertig. Da war nicht der kleinste Kratzer auf der Lauffläche. Lager sahen auch gut aus.
    Das hab ich bei keinem der Motoren erlebt die ich danach noch zerlegt habe und die hatten allesamt deutlich weniger Kilometer auf dem Buckel.


    Jetzt schaue ich mir eben diese neuwertige Exenterwelle nach meinen 17.000km an die ich damit gefahren bin. Und die Welle hat tatsächlich Laufspuren und die Lager haben auch leichte Riefen und kontaktspuren. (Ich hatte neue Lager verwendet)
    Trotz Öldruckerhöhung, neuer Ölwannenentlüftung, thermal pallet dummy, ruhigem Gasfuß beim Warmfahren und Ölwechsel aller 3 - 4000km.
    Ich weiß wirklich nicht was man da falsch machen kann ...

  • Es kommt ja nicht nur auf die Lager und das Öl bzw dessen Druck an.
    Z.b. wenn die Rotoren Unwucht haben, die Verbrennung nicht passt (Früh oder Spätzündung) kann das schon zum Kontakt der Lager beitragen weil der Druck zu ungleichmäßig kommt - es muss 100%ig passen.

    Mazda Rx-8 Challenge ¤ Tornado Rot ¤ EZ 2004 ¤ 231PS 6Port ¤ Viele viele Änderungen
    Was habe ich alles geändert
    Es ist egal welches Auto du fährst - es gibt immer einen der schneller ist als du...
    Definition von "Tuning": Wir geben Geld aus das wir nicht haben, für Dinge die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken die wir weder kennen, noch mögen...


  • Jetz mal aus der Praxis. Bei mir kommt beim Sevice seit >130k km und 14 Jahren das Mazda Öl und und zwischendurch Meguin Teilsynthet rein. --> Läuft. Würde mich auch wundern wenn "Wunder" Öl rein muß. Der RX-8 muß auch im amerikanischen Markt laufen.

  • Hallo Leute,


    da es gut zum Thema passt, mal eine kurze Frage:


    Spricht etwas dagegen, das Aral Super Tronic 0W-40 zu nutzen? Bzw. gibt es Leute im Forum, die das Öl schon länger nutzen?

  • Grundsätzlich ist es ein PAO-Öl. Ob die nun wirklich sauber verbrennen, ist nicht so ganz einfach zu beurteilen. Früher[TM] (Jahrzehnte) nein, heute vielleicht schon eher.


    Öle nach ACEA C3 oder MB Freigabe 229.51 sind generell erstmal nicht die schlechteste Wahl, wozu auch dieses zählt.
    Außerdem enthält es keine Ester, was auch einen Risikofaktor eliminiert.

  • Scheint einen eher närrischen Preis zu haben – was möchtest Du damit bezwecken? Eine Kompressionsmessung schönen?

    Mal schauen, es soll da noch ein Darknet geben

  • Und um wieviel? (Und um wieviel bei niedrigen?) Und warum damit und nicht beim Nachfüllen einfach mit "dickerem Öl", so daß alles transparenter bleibt?


    Der Liquiquatsch kann gut im Wesentlichen PIB sein, kann aber auch anderes sein – und gibt's das nicht deutlich geschenkter, ist ja fast wurst, was es ist. Wenn nur irgend ein Irgendwas irgendwie dicker werden soll: Ja klar, das kann da schon leicht drin sein.

  • Ich hab auf der Racingbeat homepage unter den Tech Tips noch nen interessanten Ansatz gefunden.


    "Just a word of caution : The higher the viscosity, the slower the oil circulates through the engine. This is particularly of concern in rotaries, where the rotors are cooled internally by oil sprayed from 2 jets in the eccentric shaft. If you choose too high a viscosity, you will actually decrease cooling flow to the rotors."


    Diese Aussage ist allgemein auf alle Mazda Wankel geschrieben. Also sollte man gerade beim Renesis, bei dem die Sideseals ohnehin durch die Auslassports sehr heiß werden, demnach recht vorsichtig mit der Verwendung eines Öles mit höherer Viskosität sein.

  • Die schreiben irgendwo, dass die Öltemperatur eh nicht über 205°F (Eingang Motor) steigen sollte weil irgendwann die Kühlleistung vom Öl nicht mehr gegeben ist. Wenn man das berücksichtigt ist es eh fraglich, ob man auf Temperaturen kommt die eine so hohe Heißviskosität erfordern, oder? Dazu kommt eben, dass man mir einem dicken Öl schneller bei solchen Temperaturen ist.
    Ich denke mittlerweile, dass ein 5W30 mit hoher HTHS und stabilem Verhalten vermutlich nicht so verkehrt ist (z.B. Ravenol REP 5W30). Vielleicht ist das sogar besser also ein 5W40 das wieder mehr VII braucht und am Ende keinen echten Nutzen hat.

  • Der eigentliche Grund zur Verwendung eines dickeren Öles war doch immer einen stabileren Schmierkeil an den Lagern zu gewährleisten, oder?
    Das müsste man dann auch mit ner Erhöhung des Öldrucks erreichen können. Und das am besten über das ganze Band und nicht nur im Bereich hoher Drehzahlen wie nach dem Einbau anderer Druckregler.

  • Das 5W-40 wird im Vergleich das dünnere Öl sein, insofern, als es für mehr VII mit höherem Anteil dünner Basis und geringerem Anteil dickerer Basis starten muß (das führte bspw. die hellblaue Tabelle bei Exxon vor Augen). Daß beide 5W heißen, bedeutet nicht gleiche Zusammensetzungen im Öligen. Und genau darauf fällt das Öl bei hohen Schergeschwindigkeiten (Relativgeschwindigkeit geteilt durch Filmdicke) zurück, tendenziell das 5W-40 tiefer.
    An Temperaturen zählen nicht nur Eingangstemperaturen, sondern v.a. in den Lagern selbst zunehmende und an den Dichtleisten auftretende. Es zählt also schon die Heißviskosität, bloß nicht recht die aus der Klassifikation für 100°C ohne Schergefälle und auch nicht ganz abschließend die HTHS.


    Problem wirklich dickeren Öles (Einbereichsöl, 20W-...) könnte werden, daß bei Kälte durch unsere niedrige Öldruckbegrenzung vor der Doppelkühlerstrecke dann nach derselben nicht mehr genug anliegt. Und die möglichst schnelle Versorgung der Ölinfusoren. Größere Pumpe aus einem anderen Motor sei wohl verwendbar?

  • "Just a word of caution : The higher the viscosity, the slower the oil circulates through the engine. This is particularly of concern in rotaries, where the rotors are cooled internally by oil sprayed from 2 jets in the eccentric shaft. If you choose too high a viscosity, you will actually decrease cooling flow to the rotors."

    Ja hey, da lag ich mit meiner Vermutung ja garnicht mal so verkehrt das dickes Öl per se auch nicht so toll ist (und deshalb von Mazda auch nicht empfohlen wurde).
    Neben dem Effekt das sich dünneres Öl besser und schneller im Motor verteilt habe ich aber auch noch nicht an die Kühlung gedacht. Stimmt natürlich, dass die besser ist, je dünner das Öl.
    Ist dann wohl wie mit den anderen bisherigen Erkenntnissen auch: Ein guter Kompromiss muss gefunden werden.

  • hallo,


    da ich schon andere thermisch höher/hoch belastete motor gefahren habe, bin ich wirklich neugirig, warum hier ein 0W empfohlen wird und sehr viel über die ,,hohe'' viskosität und weniger über die thermische belastbarkeit
    des jeweiligen öles.
    natürlich ist auch der spagat zwischen dünnflüssig und hoch thermisch belastbar sehr schwer bzw. wenig realistisch. so würde ich z.b. auch bei einem wankel ein 5w50 z.b. empfehlen. ober siedepunkt liegt höher als bei 40 und die viskosität bei 5W sollte ausreichend schnell sein, besonders bei den fahrern, die keinen winterbetrieb haben mit ihrem rx....zumal die kreiskolben eher mehr spiel aufweisen als ein hobkolben (wenn sie schon einige stunden und turns hinter sich haben)


    beste grüße

  • Hallo @chicolino
    Warum man kein Mehrbereichsöl das so einen großen Bereich sammeln abdeckt wie ein 5W50 sollte hatten die Experten ein paar Seiten zurück schonmal recht plausibel erklärt.
    Das Spiel der Kolben zur Brennkammerwand ist hier auch nicht entscheidend, sondern das der Rotor- und Stationärlager zur Exenterwelle. Diese sind eine große Schwachstelle beim Renesis und daher kommt auch der Ansatz ein Öl mit höherer Viscosität zu verwenden.


    Gruß Robin