Wie eine ordentliche Freisprecheinrichtung im Rx-8 mit Bose System verbauen?
Die Frage habe ich mir oft gestellt, aber nie eine ordentliche Lösung gefunden. Seid einiger Zeit waren zwar schon Adapter für eine Stummschaltung im Gespräch und Eigenbauten in den Foren zu bewundern. Gefallen haben mir diese aber irgendwie nicht. Am geeignetesten erschien mir der Adapter von Qubit aus Dänemark. Qubit stellt Stummschaltungen für die verschiedensten Anwendungen her und Autohersteller her. Mehr unter http://www.qubit.dk. Das Adaptersystem sollte das Radio stumm schalten und das Gespräch direkt auf die Lautsprecher vom Mazda-Entertainement-System legen. Entdeckt habe ich das System über WATTE?? im US Forum. Er hat es dort erstmals vorgestellt. Auf Nachfrage bei Qubit hat man noch um etwas Geduld bezüglich der Entwicklung für das Bose-System (RX-8 und den aktuellen Mazda6) gebeten. Nachdem ich mich nun einige Monate mit einer hässlichen 12-Volt-Einsteck-Freisprecheinrichtung begnügen musste, habe ich nun endlich eine funktionsfähige Freisprecheinrichtung über mein Bose-Radiosystem.
Hier mein Erfahrungsbericht:
Das Adaptersystem von Qubit kommt in einer durchsichtigen Tütenververpackung. Die Elektronik ist sauber in einem Gehäuse verpackt und die Kabel ordentlich abgelängt, gebündelt und verlötet. Die Stecker passen tadellos. Das System besteht aus drei Komponenten. Dem Kabelstrang für den RX-8, der eigentlichen Elektronikeinheit und einem individuellen Anschluss für die jeweilige Freisprecheinrichtung der führenden Handy- und Freisprecheinrichtungshersteller. Ich habe mich für das Bluetoothsystem Parrot CK3000 entschieden. Das Gerät ist schon seid einiger Zeit auf dem Markt und Bedarf eigentlich keinen weiteren Erklärung. Infos findet man reichlich. Mit Nokia Freisprecheinrichtungen stehe ich auf Kriegsfuß, da mit meinem Nokia 3650 nicht alle Freisprecheinrichtungen tadellos funktionieren.
Vorteilhaft am ganzen Qubit System ist, dass keine Kabel für die Stromversorgung geschnitten oder angezapft werden müssen. Das Adaptersystem versorgt die Freisprecheinrichtung direkt mit der nötigen Energie und ist abgesichert. Vorteil: Der gesamte Stromversorgungsteil der Freisprecheinrichtung mit Sicherungen und Kabeln verbleibt in der Kiste und verschwendet im RX-8 keinen Platz. Die Stecker sind übersichtlich angeordnet und so gearbeitet, dass ein verpolen unmöglich ist.
Zum Einbau:
Stromversorgung abklemmen wird empfohlen und das Radiosystem muss raus. Da führt kein Weg vorbei. Ist ja schon an verschiedenen Stellen hier im Forum beschrieben worden. Bei mir war das Anschlusskabel der Radioeinheit zusätzlich mit einem Klebeband an einem weiteren Kabelstrang befestigt. Dies hatte zur Folge, dass ich die Einheit nur ein paar Zentimeter vorziehen konnte und dann durch einen schmalen Schlitz dieses Klebeband (blau) zerschneiden musste. Wahrscheinlich wurde die gesamte Konsole komplett mit Radioeinheit in den Wagen gebaut. Die Lüftungskanäle gleich mit ausbauen, schafft etwas mehr Platz für die dicken Finger und beugt Nervenzusammenbrüchen vor.
Nun ja, nach erträglicher Zeit hielt ich Boses-Rache in meinen Händen und konnte das Adaptersystem mit Freisprecheinrichtung verbauen. Verbauen ist eigentlich nicht richtig, da es ein echtes „Plug and Play“ System ist. Platziert habe ich den Kabel-Elektronik-Haufen zwischen Radioeinheit und Handschuhfach. Baut man das Handschuhfach aus, so ergibt sich ein schönes Plätzchen oben links. Also das Hauptkabel raus aus der Radioeinheit und den Adapter samt Freisprecheinrichtung dazwischen stecken. Mikro zum Spiegel verlegen und der kleine Taster für die Freisprecheinrichtung verschwindet im Aschenbecher.
Testlauf
Alles funktionierte im ersten Anlauf. Bluetooth Verbindung erstellen, Geräte paaren und fertig. Schaltet man die Zündung ein, so schaltet das System während der Bluetoothkopplung zweimal kurz hintereinander das Radio stumm. Die Freisprecheinrichtung funktioniert auch, wenn das Radio ausgeschaltet ist, vorrausgesetzt die Zündung ist eingeschaltet. Sobald eine Taste am Handy betätigt wird sind die Signaltönen in den vorderen Lautsprechern zu hören und die hinteren Lautsprecher schweigen. Ziemlich direkt nach dem Gespräch oder den Signaltönen ist das Radio direkt wieder in bewährter Qualität zu hören. Die Lautstärke lässt sich am Qubit Adapter über ein kleines Schräubchen einstellen. Ich habe eine mittlere Lautstärke gewählt und passe die eigentliche Lautstärke dann über den Handylautstärkeregler an. Das Radiosystem hat keinen Einfluss auf die Lautstärke und zeigt auch nicht die Stummschaltung an (wie auch?).
Nach dem ersten glücklichen Probelauf wurde dann alles wieder ordentlich zusammengeschraubt.
Bezüglich der Tonqualität des Radiosystems habe ich keine Nachteile festgestellt, möge sich aber jeder selbst ein Urteil bilden, da dies ja immer ein heikles Thema ist. Die Lautstärke geht von angenehm, bis ohrenbetäubend. Im Zustand ohrenbetäubend hört man sich selber ganz leicht als Echo während des Gesprächs, wobei die Einstellung dann wirklich zu laut ist. Die Sprachqualität der Telefongespräche ist entsprechend dem Handy. Dies ist bestimmt von Freisprecheinrichtung zu Freisprecheinrichtung verschieden. Beim CK3000 bin ich mit der Qualität zufrieden, keine Beschwerden der Gesprächspartner (zumindest nicht wegen der Sprachqualität).
Zusammenfassung:
Endlich kein Freisprechpömpel mehr in der 12 Volt Steckdose. Kein zusätzlicher Lautsprecher irgendwo im Fußraum. Nix löten, nix klemmen, keine zerschnittenen Kabelstränge für die Nachwelt.
Eine kleine, feine Kiste, sauber verarbeitet und leicht im Armaturenbrett zu verstecken. Keine optische Verunstaltung des Innenraums, abgesehen vom kleinen Mikrofon neben dem Innenspiegel. Halt „Plug and Play“. Einfach nur Freisprechen, mit der Qualität wie ich es mir vorgestellt habe.
Habe ich noch etwas vergessen?
Viele Grüße
ME