Premix ist angefangen!

  • Habe eine meiner Meinung nach interessante Frage.


    Wir mischen Öl mit in den Tank. Sprich wir verunreinigen das Benzin.

    Somit wird das Öl als Gemisch eingespritzt.

    Dadurch kein reines Benzin mehr.

    Das würde bedeuten dass der Motor eigentlich das Gemisch nicht mehr 100% richtig aufbereitet da das Auto ja nicht weiß dass Öl mit dabei ist.

    Dies würde doch theoretisch einem minimalen Magerlauf zugleich kommen da theoretisch zu wenig Benzin gespritzt wurde. Oder sehe ich das falsch?



    Zudem müsste die Einspritzmenge bei einem Motor der sagen wir mal 8,5bar Kompression schafft anders sein als bei einem der nur noch 7 bar macht da um eine optimale Verbrennung zu erzeugen.

  • Das Steuergerät wertet den Motorlauf je nach Fahrsituation, Last usw. aus und passt die Einspritzmenge automatisch an, da brauchst Du Dir keine Sorgen machen das funktioniert. Es sei denn die Lambdasonde ist kaputt oder die Abweichung vom Soll zu groß (>25%).


    LG

    Thomas

  • Mal eine andere Überlegung... die meisten premixen ja in dem Glauben, das Zweitaktöl im Benzin würde für bessere Schmierung sorgen.

    Jetzt ises ja so, dass Benzin ein super Lösemittel für Öl ist. Viskosität entsteht aber dadurch, das die Moleküle einer Flüssigkeit übereinander gleiten, die innere Reibung also.

    Wenn ich jetzt Öl in Benzin löse, dann sind die Ölmoleküle ja wild überall im Benzin verteilt und können erst wieder eine Viskosität aufbauen wenn genügend Moleküle vorhanden sind, die auf einander treffen, sich verzahnen und gleiten können. Richtig? Oder liege ich da falsch?

    Der Punkt ist, dass es doch mal interessant ist, ob bei den kleinen Mengen Öl, die beim premixen in den Tank gekippt werden, die Viskosität tatsächlich steigt oder ob man das vernachlässigen kann und eigentlich viel mehr Öl bräuchte, was wiederum mehr Ablagerungen, schlechtere Abgaswerte etc. mit sich bringen würde (könnte). Weis man ja alles nicht so genau.


    Vielleicht mach ich eines Tages mal einen Fingertest in dem ich im richtigen Verhältnis Premixöl in einen 5l Kanister Benzin kippe. Dann vorher und nachher zwischen Daumen und Zeigefinger ausprobiere ob es schmieriger wird :P

    Messen wär natürlich eleganter, wenn man das kann.

  • Vielleicht liegt ich da falsch, aber ich dachte immer, dass Öl und Benzin wieder getrennt werden müssen in der Brennkammer. Durch ein dermaßen kleines Verhältnis von Öl im Benzin wird sich die Viskosität der Mischung kaum von Benzin unterscheiden. Ich denke eher, dass während der Verbrennung zunächst nur das Benzin verbrennt und das schwieriger zu entzündende Öl nicht sofort verbrennt, sondern vorher noch einen Moment lang schmiert.

    Aber das ist nur die Vorstellung in meinem Kopf :party:

  • Das wäre aber auch eine extrem kurze Zeitspanne, wenn man bedenkt wie schnell die Temperatur über dem Flammpunkt des Öls steigt. Gute Öle verbrennen ja so um die 200°C hab ich in Erinnerung, Denke das wird bei der Zündung quasi sofort überschritten.

  • 2-Takt Öle haben oft noch viel niedrigere Flammpunkt, aber das ist soweit ich weiß nur die Temperatur bei der etwas anfängt zu verbrennen. Wenn alles beim Flammpunkt verbrennen würde, könnte da im Grunde nichts schmieren, weil es so oder so direkt weg wäre. Teilweise haben gibts Flammpunkt deutlich unter 100°C (Motul 710 z.B.)

  • 2-Takt Öle haben oft noch viel niedrigere Flammpunkt, aber das ist soweit ich weiß nur die Temperatur bei der etwas anfängt zu verbrennen. Wenn alles beim Flammpunkt verbrennen würde, könnte da im Grunde nichts schmieren, weil es so oder so direkt weg wäre.

    Theoretisch ja. Der Flammpunkt sagt ja aus ab wann ein Stoff brennbare Gase entwickelt, d.h. ab dieser Temperatur verbrennt der Stoff auch wenn die gase entzündet werden. Und im Motorraum liegen wir ja noch deutlich darüber. Also kann eigentlich nichts übrig bleiben. Jetzt ist halt wieder die Frage, ob diese hohen Temperaturen auch bis in den letzten Zwickel der Brennkammer kommen (glaub schon).

    Also gute Frage, wie an dieser Stelle die Schmierung funktioniert wenn Benzin und Öl verbrannt sind :denk:

  • Obwohl ich auch seit ich meinen RX 8 habe mit Premix fahre (1:333) frage ich mich auch die ganze Zeit bringt es was oder ist es nur das man ein ruhiges Gewissen hat dem Motor was Gutes zu tun, Nachdem der WaMoGu in einem Video leider nur kurz auf Premix eingegangen ist ( und wenn dann nicht mehr als 1:600) habe ich ihn ja angeschrieben und er hat geantwortet das bei mehr eine Verkokung stattfindet kann. :brainsnake: Aber lassen wir das mal so stehen es ist halt die Frage bringt es wirklich eine Schmierung im Motor und "verlängert" es die Haltbarkeit???. Leider hat sich keiner der öfters mal einen Rebuild macht dazu gemeldet ob man sieht das ein Motor mit oder ohne Premix gefahren wurde.

    RX-8 2004, 101210 km, Revolution 231PS, 1.Hd., Tornadorot

  • Theoretisch ja. Der Flammpunkt sagt ja aus ab wann ein Stoff brennbare Gase entwickelt, d.h. ab dieser Temperatur verbrennt der Stoff auch wenn die gase entzündet werden. Und im Motorraum liegen wir ja noch deutlich darüber. Also kann eigentlich nichts übrig bleiben. Jetzt ist halt wieder die Frage, ob diese hohen Temperaturen auch bis in den letzten Zwickel der Brennkammer kommen (glaub schon).

    Also gute Frage, wie an dieser Stelle die Schmierung funktioniert wenn Benzin und Öl verbrannt sind :denk:

    Es kann nicht anders sein, als dass das Öl immer langsamer verbrennt als das Benzin und über einen kurzem Zeitraum schmiert bevor es vollständig verbrannt ist. Da es einen kontinuierlichen Nachschub an Öl gibt kann so eine kontinuierliche Schmierung aufrecht erhalten werden.

    Es wurde schon mal hier und auch an anderen Stellen diskutiert ob es einen Zusammenhang zwischen dem angegebenen Flammpunkt eines 2-Takt-Öls und dessen Vermögen besteht die Schmierung aufrecht zu erhalten, also letztlich die Frage ob ein Öl mit einem höherem Flammpunkt mehr Schmierung biete (und im Gegenzug vermutlich weniger sauber verbrennt). Eine endgültige Antwort gab es nicht auf die Frage und im Kontext Premix ist es vermutlich auch nicht so entscheidend. Wichtiger ist es für die Fraktion mit Sohn-Adapter die sich ausschließlich auf die Schmierung durch 2-Takt-Öl verlassen. Dann wird auch Interessant, dass ein nicht unerheblicher Anteile an Volumen % der Selbstmischenden Ölen aus Kerosin und anderen Komponenten zur Selbstmischung besteht die nicht zu Schmierung beitragen. Alles Sachen die der gute praedeprimiert angeführt hat bevor er vergrault wurde und aus meiner Sicht interessante Gedanken..

  • Müsste ja eigentlich relativ leicht herauszufinden sein. Einmal ne Schale mit premix anzünden und einmal eine mit Benzin und ggf eine mit 1:300/600 Premix. Und dann sehen was länger brennt und schauen ob in der Schale mit premix noch ein Schmierfilm vorhanden ist.


    Oder denke ich da falsch?

  • Keine Ahnung wie aussagekräftig das so wäre. Die Verbrennung im Motor läuft ja schon ziemlich anders ab (Verneblung des Kraftstoffs zu einem zündfähigen Gemisch, Zündung und Flammfront unter Druck).

    Aber mal im Ernst, wenn das nicht so ist, gäbe es keine funktionieren 2-Takt-Motoren. Die schmierfähigen Bestandteile des Öls müssen eine Zeit lang überlebenden, sonst würde ja die Idee der Verlustschmierung grundsätzlich nicht funktionieren.

  • Das mit der verstäubung und bewegenden Rotoren und co beim verbrennen kann man halt nur im Labor Simulieren,aber so dürfte man zumindest nen Unterschied feststellen was die Brenndauer angeht und ob es danach noch einen Schmierfilm gibt.


    Ist natürlich nicht höchstwissenschaftlich,aber wenn es nen Unterschied gibt sollte der so meiner Meinung nach feststellbar sein.


    Wenn's nicht funktionieren würde wie du sagtest hätte es keine 2-takt Motoren geben können und kein RX7 und älter könnte mit voll-premix fahren.


    Wenn ich noch Zeit vor meinem Umzug finde Werd ich das kleine Experiment glaub ich Mal durchführen,das interessiert mich jetzt^^

  • Müsste ja eigentlich relativ leicht herauszufinden sein.

    Das ist es auch......und sehr überzeugend...

    Beim genügend Premix gibt es sofort einen deutlich merkbaren Geschmeidigkeit vom Motorlauf nach dem Anlassen/beim Leerlauf.........dies ist für jeden absolut hörbar/spürbar und überzeugt jeder der noch zweifelt.

    Ich selbst premixe 1:100 bis 1:125 seit mehr als 10 Jahren (2008 HP/1er Besitzer).......fahre nur 6 Monate/Sommer.....Laufleistung bis jetzt 80k Km.***)


    miro279:

    Die tatsächliche Verbrennung vom Gemisch ist halt bloss ein Teil des Umdrehungswinkels vom Rotor........den restlichen/grössten Teil wird dann geschmiert anstatt den einigermassen "Trockenlauf " bei keinem Premix.

    Vor allem vergiss nicht das die 787B während den 24h von Le Mans mit 2 Takt Öl ge füttert wurde.......bestimmt nicht weil es nicht helfen würde.


    ***)

    Bei 58.500 Km hatte ich mit eigenem Wankel Tester type RCT-V5.2 (Serie 2) aus den USA meine Kompressions Werte ermittelt und die waren:

    Ergebnis, korrigiert auf 250 rpm (Mazda Vorschrift):

    Vorderen Rotor:

    Kg/cm2---8,02---8,53---8,31

    Hinteren Rotor:

    Kg/cm2---8,83---8,39---8,09

  • Die tatsächliche Verbrennung vom Gemisch ist halt bloss ein Teil des Umdrehungswinkels vom Rotor........den restlichen/grössten Teil wird dann geschmiert anstatt den einigermassen "Trockenlauf " bei keinem Premix.

    Vor allem vergiss nicht das die 787B während den 24h von Le Mans mit 2 Takt Öl ge füttert wurde.......bestimmt nicht weil es nicht helfen würde.

    Das ist ja was ich geschrieben habe, wenn direkt alles verbrennen würde, könnte das kein 2-Takt-Motor lange überleben, auch Kolbenringe wollen geschmiert werden.