Hubraumäquivalentz

Hallo,

als ich mal in den technischen Daten des 231PS Rex hier im Forum gestöbert habe bin ich auf den Vermerkt aufmerksam geworden, dass die Hubraumäquivalentz 2.616 ccm betragen soll.

Wer ist denn auf diese Idee gekommen?

Es mag so sein, dass vor zig Jahren im Motorsport mal der Faktor 2 zugrunde gelegt wurde aber das gilt schon lange nicht mehr.

Erstens ist der Faktor laut DMSB Handbuch nun auf 1,5 abgesenkt wurden und zweiten sagt die Umrechnungsformel:

Max. Kammervolumen abzgl. Min. Kammervolumen x 1,5

Und sagt mir ob ich falsch liege aber ein Wankelmotor wie auch ein HKM hat nie ein Volumen von 0,00 ccm.

Um das minimale Kammervolumen zu errechnen muss ich doch ausrechnen wie hoch das Kraftstoff- Luftgemisch komprimiert wird. Wenn ich weiß auf wie viel ccm das Gemisch komprimiert wurde, dann habe ich auch das minimale Kammervolumen.

Von daher kommen die 2,616ccm vorne und hinten nicht hin. Da hat jemand einfach die 2x 645 ccm mit 2 Multipliziert.

Und da der Realizer RX-8 in Oschersleben bis 2.000 ccm an den Start geht, belegt doch, dass 2.616 ccm weit von der Realität entfernt liegt.

Daher plädiere ich für ändern.

Ciao,

Robert

Früher kam das durchaus mal hin, vor 20 Jahren, als man aus 2,6l Hubraum nicht wirklich mehr holte als aus 2x 654ccm (~150PS), nur:
Schon damals gabs schon 2 Liter 6 Zylinder mit 150PS!
z.B. Toyota 2000GT...

Ergo: das ganze ist ein Relikt aus grauer Vorzeit, damals mag das auch gestimmt haben, auch Leistungsmäßig, heute schauts eher nicht danach aus, das das richtig ist, da macht x1,5 mehr Sinn.

PS: er meinte in Hamburg, das er jetzt, wo er in der 2l Klasse ist auch mal 'ne Chance hat, weiter vorn zu fahren, in der alten Hubraumklasse schaute es für ihn wohl nicht so gut aus...

hab mich auch schon gewundert wieso 2.6l ´
aber bei uns in österreich ist das egal weil´s ja nach PS verrechnet wird...

gruss
gerold

Die 2.6l stimmen. Für die Äquivalenz ist maßgebend wieviel Treibstoff (also Energie) pro Umdrehung umgesetzt werden kann.

Ein 2.5l-Vietaktmotor pumpt also alle 2 Umdrehungen 2.5l Luft durch. Diese kann mit Treibstoff angereichert werden und somit in Energie umgesetzt werden.

Jetzt ist es einfach, man schaut nach, wieviel Luft der Wankel bei 2 Umdrehungen durchfördert und voilá hat man das Hubraumäquivalent.

Der Läufer dreht sich mit 1/3 der Kurbelwellendrehzahl und bildet 3 Kammern mit je 650ccm. Mit jeder Kurbelwellenumdrehung fördert der Motor also einmal das Kammervolumen durch also 650ccm. Da der Renesis 2 Rotoren hat sind es pro Umdrehung 1.3l. Und um auf das Äquivalent zu kommen zum normalen Viertakter muß man über 2 Kurbelwellenumdrehungen rechnen --> somit kommt man auf die bekannten 2.6l....

Es ist egal was für Äquivalenzformeln in irgendwelchen Büchern stehen, die alt sind. Diese Überlegung ist zumindest die technisch und wissenschaftlich richtige. Früher sind diese Anpassungen vorgenommen worden (also 1.5, statt 2) da der Wankel in der Leistung tatsächlich den Hubkolbenmotoren nachhinkte. Inzwischen hat sich dieses Bild gewandelt und beide sind in etwa gleich stark.

Grüße,
Zeph

Zitat

Original von Schnari
hmm. wird wohl interessant wenn man einen zweitakter besitzt

Wieso? Hubraum ist gleich zu berechnen wie beim Viertakter, allerdings pumpt das Ding bei jeder Umdrehung seinen Hubraum durch, da das Arbeitsspiel nur über eine Kurbelwellenumdrehung läuft. Somit braucht man den Hubraum nur mit 2 multiplizieren und schon hat man das Viertaktäquivalent.

Also ein Moped mit 50ccm entspricht in etwa einem 100ccm Viertakter.

Über die Luftmenge könnte man sogar eine Gasturbine umrechnen....

Grüße,
Zeph

Zitat

Original von Schnari

reine theorie.

fakt. das war einmal

und das ein 100cm3 motor 100cm3 luft durchpumpt ist auch theorie. es sind weniger (saugmotor)

wie gesagt, alles theorie

Alles anzeigen

Richtig, ein Sauger wird nie die volle Luftmenge durchpumpen können, es geht ja nur um das potentiell mögliche Volumen. Man muß sich diese Vorgänge unendlich langsam vorstellen, dann wird tatsächlich das volle Volumen gefördert. Fürs berechnen der Hubraumäquivalenz ist es richtig.

Beim 2-Takter (speziell bei den Kurbelkastengespülten) sieht es ein wenig anders aus, da man das Volumen ab Öffnen der Auslaß- und Überströmkanäle nicht rechnen darf.....

Gut ein Mopedmotor ist ein schlechtes Beispiel. Besser ist der Vergleich einer stärkeren Maschine -->

KTM 250ccm Zweitakt --> 50PS
KTM 500ccm Viertakt --> 52PS

Also in etwa stimmts....

Abgesehen davon stimmt's zwischen Wankel und Viertakter auch in der Praxis:

Renesis 231PS
BMW 2.5l 218PS

Grüße,
Zeph

Das Kammervolumen wird gleich wie der Hubraum ermittelt. Aber ein Rotor ersetzt zwei (nein, nicht drei) Zylinder. Der Renesis hat zwei Rotoren. Unter dem Strich ergibt das einen 4-Zylinder mit 2,616 Liter Hubraum.

Zitat

Original von Schnari
3liter motor von bmw (oder war der 2.8liter, egal.) 231ps

Richtig, alte Motorenpalette bis Mitte 2005.

Neuer Motorenpalette:

2.0 R4 --> 150PS
2.5 R6 --> 218PS
3.0 R6 --> 258PS

Nachzulesen auf http://www.bmw.de

@ Porter

Wieso Vierzylinder? Gilt für jede Zylinderanzahl. Jeder Ottomotor braucht, egal wieviele Zylinder er hat 2 Umdrehungen um das komplette Volumen durchzupumpen....

Grüße,
Zeph

@ Zephyroth:
Ja, aber ein 2,616 Liter grosser Vierzylinder hat pro Zylinder auch 0,654 Liter Hubraum. Wenn man schon vergleicht, sollte es möglichst ähnlich sein.

Ja, sogesehen hast du recht, allerdings kann man einen Wankel mit einem Hubkolbenmotor nicht vergleichen....

Hubraummäßig ist er ein Vierzylinder,
so stark wie ein 6-Zylinder,
laufruhig wie ein 8-Zylinder,
und säuft wie ein 12-Zylinder :))

Grüße,
Zeph

@ Zephyroth:
Ich würde eher sagen: Der Renesis ist stark, laufruhig, und süffig wie ein gleichgrosser 6-Zylinder. Bitte etwas realistisch bleiben!