Knacken beim Lenkeinschlag/ Poltern der Vorderachse

  • Also, das knacken ist weg, es klappert aber noch leicht auf der Seite, der untere Querlenker wurde getauscht,
    ich muss mal schauen obs vielleicht der oben noch ist? oder evtl schrauben die nicht ganz fest sind. Es kommt definiiv nur von der Aufhängung vorne links, viel bleibt nicht mehr über hab ja schon fast alles getauscht.

    Meine Fahzeugliste


    ehemals
    Toyota Celica T23 143PS
    Toyota Celica T23 192PS
    Nissan 350Z Blau 280PS
    Nissan 350Z Silber 280PS


    im Moment
    RX8 Kuro 231 PS Schwarz
    RX8 231 PS Rot

  • Hi,


    dieser Thread ist eine der ersten Anlaufstellen auf die man stößt, wenn man einem Knacken an der Vorderachse hinterher recherchiert. Darum wollte ich hier - ergänzend zu den sehr deutlichen Tendenzen aus diesem Thread - einmal meine Leidensgeschichte schildern.


    Vor ungefähr einem Jahr, kurz nach Montage meiner Spurplatten, begann mein RX8 bei einigen Fahrmanövern leicht zu knacken. Nicht laut, nicht spürbar, aber sehr konsistent und bei abgeschaltetem Radio gut hörbar. Insbesondere beim stärkeren Bremsen in Verbindung mit Lenkbewegungen war das Phänomen gut reproduzierbar. Ich habe angefangen mich zu belesen und bin natürlich auch auf diesen Thread gestoßen - parallel zu einigen anderen insbesondere aus dem englischsprachigem Forum, die auch Bilder der Konsequenzen eines Querlenkerbruchs zeigen.
    Erster Ansatz: Auf Verdacht tauschen. Ein Ersatzteil von Febi Bilstein kommt online 200€. Aus Erfahrung hatte ich allerdings Bedenken, den alten Querlenker problemfrei demontieren zu können - wie sich später zeigen sollte nicht zu Unrecht. Selber wechseln kam für mich damit nicht in Frage. Auf zur Mazda Werkstatt meines Vertrauens. Da wollte ich eh mal hin und hab beim Abgeben also darauf hingewiesen, das sie mal nach dem Knacken schauen sollen. Um der Sache Nachdruck zu verleihen hab ich in dem halbstündigen Abgabegespräch über Gott, die Welt und die Liebe zum Auto auch die bereits erwähnten Bilder von Querlenkerbrüchen präsentiert.
    Doch Leider: Trotz des sehr löblichen Engagements der Werkstatt konnten sie an dem Knacken nichts ändern. Die naheliegenden und leicht zu prüfenden Komponenten wurden ergebnislos gecheckt. Kurze Recherchen seitens der Werkstatt ergaben auch hier, dass meine Befürchtung unwahrscheinlich ist - immerhin bin ich mit meinem Baujahr 2008 Kuro lange aus dem Zeitraum raus, für den der Rückruf damals galt. Zudem war das Geräusch nur beim Fahren reproduzierbar und wirklich ziemlich dezent. Die Möglichkeit eines Haarrisses in der Gussnaht des Querlenkers erschien unwahrscheinlich. Da das zu diesem Zeitpunkt reine Vermutung war und nur „aus dem Internet“ kam wurde der Gedanke verworfen, einen möglicherweise festgegammelten Querlenker nur zur Prüfung zu demontieren. Auf Verdacht hin irgendwelche Teile zu tauschen erschien damit auch nicht sonderlich erstrebenswert. Das Knacken war alles andere als bedrohlich und sollte fortan von mir akzeptiert werden müssen. Ohne Bremseinwirkung trat es ja auch nie merklich auf. Ich lebte also fortan damit. Bis vor knapp drei Wochen beim rückwärts Wenden auf einem ruhigen Innenhof ein relativ lautes und deutliches Knacken bzw. Knallen von vorne vernehmbar war, als ich das Lenkrad drehte.


    (to be continued)

  • Dieses laute Knacken ließ sich auch im Stand sporadisch reproduzieren, war deutlich im Lenkrad zu spüren und fühlte sich sehr beunruhigend an. Beim Einparken und langsamen Abbiegen trat es immer wieder auf, bei regulärer Geradeaus- und Kurvenfahrt nicht. Erneut hatte ich bereits eh einen Werkstatttermin, der aufgrund der gefühlten Dringlichkeit flugs nach vorn verlegt wurde. Bei einer Probefahrt beim Abgeben war das Knacken für den Werkstattmeister deutlich wahrnehmbar. Zusammen gingen wir auf Fehlersuche die offensichtlichen Möglichkeiten durch, doch weder belastet noch unbelastet ließ sich irgendwo Spiel feststellen oder gar das Geräusch reproduzieren. Nach wenigen Tagen telefonierten wir das erste Mal über den Stand der Dinge, in den insgesamt über zwei Wochen, die folgen sollten, standen wir teilweise täglich in Kontakt. Es zeichnete sich klar ab, dass die Fehlersuche größere Ausmaße annehmen würde. Um die Kosten für mich klein zu halten wurden die Untersuchungen zunehmend aus den Geschäftszeiten raus geschoben. Nach vielen Probefahrten, einmal Nachtanken und einigen Telefonaten stand fest:


    • Es sind nicht die Federbeine,
    • nicht die Stoßdämpfer,
    • nicht die Koppelstangen,
    • nicht die Traggelenke der Querlenker
    • und nichts sonstiges am Fahrwerk.
    • Es ist nicht die Lenkung
    • und auch nicht die verbauten Spurplatten.


    Der letzte Strohalm, das Hilfeersuchen beim Hersteller, führte leider auch zu keinen neuen Erkenntnissen. Die Werkstatt war bereit aufzugeben - zu meiner, aber vor allem auch zu der Enttäuschung des Werkstattmeisters.
    Anfangs hab ich das Geräusch überhaupt nicht mit dem bekannten, leichten Knacken oder der Vermutung beschädigter Querlenker zusammen gebracht. Als alle anderen greifbaren Optionen zunehmend ausschieden rückte diese Variante wieder in den Fokus. Konfrontiert mit dem Fakt, jetzt einfach so weiter fahren zu müssen, fiel nach erneuter Online-Recherche schnell die Entscheidung, das Mazda-Originalteil bestellen (300€) und auf Verdacht einbauen zu lassen.


    (to be continued)

  • Alter Schwede, ich bringe meinen übermorgen in die 5. Werkstatt (Koppelstangen und Co. alle unverdächtig). Wenn ich auch noch so eine Odyssee vor mir habe, krieg ich noch einen zu viel...


    Falls du einen guten Tipp hast, höre ich ihn mir gerne noch vorher an. Aber ich befürchte langsam, es kommt am Ende etwas völlig Triviales mit anderer Ursache heraus. ;-D

  • Habt ihr denn das untere Verbindungsgelenk des Lenkgestänges geprüft ... ich musste das schon mal tauschen weil es laut geknackt hat und total verschlissen war. Der Tausch ist einfach und das Gelenk kostet nicht sooo viel. Kann man auch erstmal reinigen mit Bremsenreiniger und danach stark einfetten und schauen ob es kurzzeitig besser wird .. wenn ja ist es defekt.


    Grüße
    Thomas


    PS: Ich musste diesen Winter auch die Spurstangen und Spurstangenköpfe ersetzen .. die waren nach 170000km und 16 Jahren fertig. Das würd ich mir auch genauer ansehen ... wie schlimm kaputt die waren hab ich auch erst nach Ausbau gemerkt... im eingebauten Zustand kamen die einem noch fast gut vor weil es etwas unter Spannung stand.

  • Die geplante Abholung des Wagens verzögerte sich um einen weiteren Tag, weil der Querlenker sich an einem der drei zentralen Ankerpunkte nicht lösen lies. Was da genau los war weiß ich leider nicht. Weder bei einer Achsvermessung vor einiger Zeit noch bei den Versuchen der letzten zwei Woche wurde diesbezüglich was erwähnt. Evtl. musste der Vermesser da aber auch nicht dran und bislang wurde nur nach Punkten gesucht, die lose waren bzw. Spiel hatten. Ich hatte darum gebeten, den alten Lenker nicht zu entsorgen, um die Vermutung mit der Gussnaht verifizieren zu können. Dies gelang nur teilweise, da an der entsprechenden Stelle der Querlenker dreifach zur Montage durchtrennt wurde. Natürlich genau an dem Ankerpunkt, an dem auch die anfällige Naht sitzen sollte.
    Anschließende Probefahrt: Knacken ist weg. Seit dem 50km gefahren: Knacken ist weg. Mir fehlt auch eindeutig das vertraute, anfangs beschriebene, dezente Knackgeräusch. Die naheliegende Erklärung ist, dass sich dort ein Riss gebildet hat, der ein leichtes Spiel unter Last zugelassen hat. Dieser hat sich vor kurzem anscheinend verschlimmert und damit das Knackgeräusch deutlich intensiviert.
    Bilder der entsprechenden Stellen meines Querlenker(-rests) habe ich angehangen. Es ist leider nicht mehr klärbar gewesen, ob die beiden Teile bereits getrennt aus dem Auto heraus kamen oder bei der Demontage entlang der Gussnaht brachen. Im Gegensatz zu den frischen Schnittstellen sieht die Trennstelle entlang der Gussnaht jedoch so aus, als wenn sie schon länger Luft und Wasser gesehen hätte. Selbst wenn beide Hälften bei der Demontage noch verbunden waren, brachen sie sauber entlang der Naht. Diese Argumente, zusammen mit dem Fakt, dass das Geräusch so schwer diagnostizierbar war und nach dem Tausch vollständig verschwunden ist, sprechen deutlich für die Theorie eines Risses entlang der Gussnaht. Ich kann mich an dieser Stelle also nur herzlich bei all denjenigen Bedanken, die hier mit aller Deutlichkeit insistiert haben, dass der Querlenker eine populäre Schwachstelle ist - Danke!
    Einmal las ich davon, man könne das auch ohne Demontage diagnostizieren, die landläufige Meinung scheint allerdings zu sein, das ein Ausbau notwendig ist. Dem kann ich mich leider nur anschließen. Ich sehe keinen Weg, diese Naht zu inspizieren, solange der Lenker verbaut ist. Zudem bin ich mir auch nicht sicher, ob man entsprechende Risse überhaupt sehen würde.


    Kann mir mal jemand erklären, warum es einen Rückruf diesbezüglich gab, das Problem aber augenscheinlich auch die nachfolgenden Generationen (von Querlenkern) betrifft. Und was dort geändert wurde? Ich hab was von Alu-Lenkern gelesen - waren die vorher aus einem anderen Material? Aber: Dieser Rückruf hat meine Werkstatt zweimal (und mich einmal) dazu gebracht, dieses Problem als „betrifft vermutlich eher die früheren Baujahre“ zu betrachten. Mazda selbst hat diesbezüglich auch keinerlei Informationen für die Vertragspartner hinterlegt, hier im Forum liest es sich ja fast schon wie „das weiß man doch“ - ohne Einschränkung oder Referenz auf einzelne Generationen. Bei mir war es jetzt Baujahr 2008.
    Ich wüsste nicht, was ich dem Nächsten mit dem einem ähnlichen Problem raten sollte. Den Lenker selber auszubauen und zu prüfen erschien mir zu risikoreich. Zumal ich noch keinen ausgebauten Lenker mit defekter Naht gesehen habe, um damit zu vergleichen bzw. sicherzugehen, dass man das erkennt. Ihn ausbauen zu lassen kam jetzt der Zerstörung des Lenkers gleich. Ein Austausch auf Verdacht wäre selbst für 200€ Materialkosten machbar. Das Teil hat mich jetzt 300€ gekostet, dazu eine Arbeitsstunde Austausch und eine notwendig gewordene Achsvermessung (Wagen zog danach leicht nach rechts; letzte Vermessung ist ca. 6 Monate her). Das nachträgliche Gefühl, ein knappes Jahr auf einem gerissenem Querlenker unterwegs gewesen zu sein ist allerdings auch nicht gerade angenehm.


    Die betroffene Naht wurde in diesem Post bereits markiert: Knacken beim Lenkeinschlag/ Poltern der Vorderachse
    Bilder von der Position am gesamten Teil und von meinem Exemplar sind angehangen.

  • @Commander_Keen: Ich hab mir dein Video angehört. Ist natürlich schwer zu diagnostizieren. Aber nach dem, was ich da höre, und vor allem auch, was du beschreibst, klingt das nach einer sehr plausiblem Möglichkeit. Merkst du was in der Lenkung dabei?



    Dieses Gelenk des Lenkgestänges wurde bei mir auch geprüft, das ist lt. Mazda wohl eine anfällige Stelle. Zumindest gibts da auch so ein Service-Bulletin für. Aber bei mir fühlte es sich schon vor der Werkstatt im Lenkrad recht eindeutig danach an, dass es nichts direkt in der Lenkung ist. Es gab dort keine Schwergängigkeit o.Ä.

  • Hi Thomas, kannst Du ein Bild oder Auszug aus dem Werstattbuch Posten aus dem hervorgeht, welchen Verbindungsgelenk Du meinst? Vielen Dank!

    Ich mein das Teil FE01-32-850


    http://japancars.ru/index.php?…1&cat=AEFA06&blk_id=3210A


    .. befindet sich im Motorraum wenn du in Richtung Klimakompressor/Lenkgetriebe schaust.


    Kann man ab und zu Haftschmierstoff ransprühen dann würde das länger halten ... Mazda hat da etwas an der Materialqualität gespart....


    LG
    Thomas

  • Nachdem der Fall von @Commander_Keen unter http://rx8forum.de/index.php/T…ein-blauer-Karibik-Traum/ anscheinend auch auf einen Defekt im Querlenker zurückzuführen ist, kam mir noch eine Frage. Die Berichte, an die ich mich erinnere, beziehen sich immer auf den unteren Querlenker vorne links. Gibt es Erfahrungen bezüglich der anderen Lenker? Insbesondere die rechte Seite ist doch baulich identisch, oder? Warum betrifft es immer nur den linken?