Mit Angstschweiß auf der Autobahn

  • Bin gestern Abend flott auf der Autobahn unterwegs gewesen und der Benzinstand sank gegen null. Die Rettung nahte, Hinweisschild - noch 5 km bis zur Tankstelle. Nach alt-bewährtem Motto - bis dahin reicht's immer - gab ich wieder Vollgas und dann bekam ich doch einen Schreck: Der Motor setzte komplett aus, auf der linken Spur. Habe mich vorsichtig bis zur ganz rechten zwischen den LKW's eingeordnet. Ab einem Level von ca. 130 km/h nahm der Wagen wieder Gas an. Bin dann gaaaanz ruhig mit Angstschweiß auf der Stirn zur Tankstelle getrottelt. Habe dann vollgetankt 56,35 l, d.h. der Tank war noch nicht leer. Was war denn das? Automatische Benzinsparfunktion durch Geschwindigkeitsbegrenzung? Vielleicht habt Ihr einen Tip für mich. Muß allerdings auch erstmal gründlicher die Betriebsanleitung lesen.


    Gruß Steato. ?( ?( ?(

  • Vielleicht ist durch das beschleunigen nicht genug Benzin in die kraftstoffpumpe gesaugt worden und er hatte aussetzer. Nachdem sich das Benzin im Tank wieder beruhigt hat ist er ja wieder gelaufen.
    Also Gelbe Lampe=locker zur Tanke

  • ?????????


    mein Händler hatte da bei der Übergabe erwähnt, dass die Maschine abgeregelt (drehzahl) wird, wenn der Ölstand unter Limit ist, und zwar 2-stufig.


    Hört sich fast danach an; wenn aber der Ölstand ok war (hast ja nur getankt), könnte es auch eine Fehlfunktion gewesen sein.


    mal so als spekulation in den Raum gestellt.


    ciao
    Obi

  • @ Hotte,


    das gleiche hat meine Werkstatt vermutet. Durch die Beschleunigung und der Trägheit des Benzins im Tank ist etwas Luft in die Spritzuleitung geraten und diese hat zum Aussetzer geführt. Naja, werde den Fall mal weiter beobachten.


    Vielen Dank für die Infos! :tongue:


    @ obi Ölstand war i.O.

  • Hallo Zusammen,


    hab' mich entschlossen einen neuen Thread zur Ölschaum- und Abregelproblematik aufzumachen, weil Beides in einem ursächlichen Zusammenhang zu sehen ist. Hier meine Thesen nach intensiven Studium der Wankel-RENESIS-Technik:


    Symptomatik
    1. Der Motor wird bei einer bestimmten Drehzahl abgeregelt. Das passiert meist unter Vollast bei längerer Fahrt und nicht beim beschleunigen. Das Abregeln dient dem Motorschutz wg. unregelm. bei der Ölversorgung. Unregelmässigkeiten sind z.B.: Luftblasen im Öl, Wasser oder Benzin. Der Ölstand ist nach Überprüfung normal.
    2. Es setzt sich "brauner" Ölschaum am Ölpeilstab ab. Entsteht bei HKM wenn zuviel Öl im Motor eingefüllt wurde und ist als panschen der Kurbelwelle bekannt. Der Schaum kann sich auch durch häufigen Kurzsteckenbetrieb (<5-10 km) bilden, weil unverbranntes Benzin, bed. durch die "offene" Bauweise von HKM, nach unten in die Ölwanne laufen kann. Das kann beim RENESIS so nicht eintreten, da Verbrennungsraum und Ölkreislauf getrennt sind. Der Rotorschmierkreislauf spielt hierbei keine Rolle, da das eingespritze Öl beim Verbrennungsvorgang mit verbrennt -darum verbraucht der Wankel auch Öl- und nicht mehr in den Ölkreislauf zurückgeführt wird. Das Eindringen von Benzin in des Ölkreislaufs des Wankelmotors wird durch defekte Dichtungen am Gehäuse verursacht -von Gehäuseverzug und Toleranzen will ich momentan noch nicht schreiben, ist aber auch möglich. Bei Verdacht schafft eine Geruchsprobe am Schaum Klarheit (richt nach Benzin). In diesem Fall ist auch Pkt. 3 miteinzubeziehen.
    3. Es setzt sich "weiser" Ölschaum (meist am oberen Ende) am Ölpeilstab ab. Das ist auf einen Wasseranteil (Kühlflüssigkeit, Kondensat) im Ölkreislauf zurückzuführen. Kondenswasser muß/soll durch Additive im Öl emulgiert werden -> hierbei bildet sich kein oder nur unwesentlich weiser Schaum, jedenfalls nicht, wenn sich das anfallende Kondensat im üblichen Rahmen hält und über eine Entlüftung entweichen kann. Beim Wankelmotor (RENESIS) findet normalerweise kein direkter Übergang von Kondenswasser, als "Verbrennungsrückstand", in den Ölkreislauf statt. Wo auch - der Verbrennungsraum und Ölkreislauf sind getrennt. Wird Schaum gebildet, so ist dies auf die Übersättigung des Öls mit (Kühl-)Wasser zurückzuführen. Das Kühlwasser kann demnach nur durch mind. eine defekte Dichtung -von Gehäuseverzug und Toleranzen will ich momentan noch nicht schreiben, ist aber auch möglich- in den Ölkreislauf gelangen. Diese Menge kann dann zu einer Schaumbildung führen.


    In jedem Fall ist die Überprüfung des Kühlkreislaufs notwendig. Vorsicht: heisser Dampf!. Sollte sich im Ausgleichsbehälter ein Öl- oder/und Benzinfilm befinden ist dies ein Anzeichen/Bestätigung für die oben beschriebenen Symptome.


    Wichtige Ergänzungen:
    - falls mind. eines der Symptome zutrift, empfehle ich die Werkstatt aufzusuchen und sich nicht mit HKM-Analogien abspeisen zu lassen (notfalls zweite Meinung)
    - bei einer etwaigen Öl-Wasser-Emulsion (bevor Sättigung erreicht wird) ist das Motoröl milchig-trüb.


    Gruß Rotaminator

    6 Mal editiert, zuletzt von Rotaminator ()

  • @Rotaminator


    Vielen Dank für die genaue Info!


    Hoffentlich schäumt meiner nicht, wenn ich ihn dann mal habe. Wenn doch , habe ich hier schon mal eine tolle Info für die "Fachwerkstatt"

  • ....das ist zwar alles Recht und schön, aber die entscheidende
    Frage, die aber bisher niemand stellte ist doch:
    Ist diese Schaumbildung nun schädlich für den Fortbestand des
    Motors und ist dadurch ein Werkstattbesuch ein Muß, oder ist
    es an und für sich egal obs schäumt...??????


    P.S.: Ich habe bisher keinen Schaum entdeckt, aber das könnte daran
    liegen, daß ich bisher noch keine Überprüfung des Ölstandes vorgenommen
    habe.... :-))))

    Einmal editiert, zuletzt von Sting ()

  • Sting


    Der Schaum an sich ist nicht schädlich, aber das was den Schaum bewirkt, nämlich eine Undichtigkeit des Motors bzw. der Inhaltsstoff im Schaum (Wasser / Benzin) ist m.M. mit schädlich einzustufen (weil Korrossion, Ölverdünung, Schmierfilmriss usw., usw.) --> kapitaler Motorschaden.


    Ich kann nur jedem empfehlen den Ölstand zu prüfen !!!
    Falls Schaum vorhanden, was nicht sein darf, dann Werkstatt konsultieren.


    Gruß Rotaminator

    Einmal editiert, zuletzt von Rotaminator ()

  • ...Danke für den Tipp, dann bin ich mal gespannt, ob
    mein Ölstab eine Schaumkrone hat oder nicht...

  • Ich habe jetzt mal meinen Ölstand gemessen (nach gefahrenen 1600 km noch kein
    bedenklicher Ölverlust) und habe auch ein bißchen Schaum vorgefunden. Allerdings
    nur am Ende der Skalierung und ganz oben am "Gummipfropfen". Aber rein optisch
    war es nur ganz wenig.
    Frage an alle "schaumgeschädigten": Hab ihr auch nur so kleinen Mengen vorgefunden
    oder gibt es teilweise auch Ölstäbe die deutlich mehr Schaum mit sich tragen müßen?

    Einmal editiert, zuletzt von Sting ()

  • Sting
    Mein Ölstab ist in ganzer Länge dick mit Schaum beschmiert ,außer dem unteren Ende.


    @Rotaminator
    Danke für deine ausführlichen Informationen.
    Habe gleich einmal an Meinem nachgeschaut.Das Kühlwasser lies sich leider nicht kontrollieren,da der Deckel sich zwar drehte aber nicht abgenommen werden konnte.Mit Gewalt will ich da nicht ran.Wahrscheinlich ist das Kühlwasser auch egal ,da ich denke das öl riecht leicht nach Benzin.(oder ich bilde es mir ein)
    Was ich mir nicht einbilde und mich sehr nervös macht ist die Tatsache,das der Ölstand leicht gestiegen ist.Er hat jetzt wieder das Niveau wie bei der Fahrzeugübergabe.
    Werde das Auto bis zum Werkstatttermin stehen lassen.
    Die Mazda Zentrale hat mir jetzt auch Unterstützung für das Personal meiner Werkstatt zugesagt.Es gebe jetzt neue Erkenntnisse die das Problm beseitigen können.( ich hoffe es)
    Ich werde aber auch deine Informationen an die Werkstatt weitergeben,damit alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
    Was ich nur nicht verstehe ist,warum keine Warnlampe das Ölproblem beim Abregeln anzeigt,bzw.der Fehler nicht abgespeichert wird.

    RX8Lewko


    231-er, rot,AI Nr.1 vom 05.12.03-15.04.04/Nr.2 ab 15.04

  • Sting


    Ein bis max. zwei Zentimeter Schaum ist vermutlich nicht unbedingt schlimm. Der Schaum sollte dabei aber nicht weiss (weil dann Wasser im Spiel ist) und, im braunen Fall, auch nicht dick aufgetragen sein. (Du erkennst hoffentlich meine vorsichtige schreibe).


    Bei meinem RX-8 ist der weise Schaum ca. 5-6 cm lang und Rest des Peilstabes mit der braunen Pampe (Schaum) belegt.


    RX8Lewko
    Der Schraubdeckel des Ausgleichsbehälters hat eine Sicherung (damit Dir der Dampf nicht ins Gesicht bläst). Einfach aufdrehen bis Anschlag. Dann springt der Deckel etwas nach oben. Dann nochmal etwas weiter drehen, dann isser offen. Zumachen in umgekehrter Reihenfolge.


    Mehr Öl als bei einer vorherigen Peilung:
    Stand der Wagen immer waagrecht?
    Das Öl brauch etwas Zeit ( min 5 Min.) um zusammenzulaufen.
    Evtl. Messung durch den Ölschaum verfälscht, weil der obenauf schwimmt.
    Durch Benzin und/oder Kühlflüssigkeit im Öl ist der Ölstand erhöht worden.


    @all


    Den Ölstand fünf bis 60 Minuten nach abstellen des Motors checken bringt konsistente Ergebnisse. Bei Meinem kann ich mir sogar 75 min gönnen, weil der Schaum bis dahin noch nicht vom Peilstab abgetropft ist. Ergo, je kürzer (min. 5 min) die zeitlich Differenz zwischen Messung und Motorabstellen ist desto mehr Schaum.


    Gruß Rotaminator

    3 Mal editiert, zuletzt von Rotaminator ()

  • Hab mir mal paar Gedanken gemacht zu dem Thema. Bei der Probefahrt erklärte mir der Händler beim Anlassen solle man auf keinen Fall auf dem Gaspedal stehen da der Motor sofort absäuft. Nun gut, bei modernen Einspritzmotoren tut man das ja ohnehin nicht. Offenbar spritzt der Wankel prinzipbedingt beim Kaltstart beträchtliche Mengen Sprit ein und das Absaufen des Motors war im internationalen Forum wohl auch schon ein größeres Thema. Eventuell führt eben der Spritüberschuss beim Kaltstart auch zu dieser Ölschaumbildung - eine Erklärung könnte es m.E. allemal sein. Wobei das von Rotaminator geschilderte nichtmehr "normal" klingt. In diesem Zusammenhang auch gleich die zusätzliche Frage ob hier schonmal jemandem der RX-8 so richtig abgesoffen ist beim Kaltstart bzw. nach kurzem Bewegen und Wiederanlassen?
    Da ich des öfteren auch mal die Fahrzeuge umparken muß - also nur mal schnell aus der Einfahrt raus, abstellen anderes Auto rausfahren und wieder rein - würde mich das sehr interessieren.
    Irgendwo hier habe ich auch was von einer automatischen Drehzahlanhebung auf 3.000 U/min beim Kaltstart. Ist das bei allen RX-8 so oder nur bei manchen? Sollte es nur bei manchen sein würde das eventuell eine Erklärung für oben angesprochene "Lösung des Problems" sein und würde eine veränderte Motorsteuersoftware bedeuten.

    Es war einmal...


    2004er 192PS Revo, tornadorot, Kennzeichen tiefer, rot lackierte Bremssättel, Spurverbreiterungen 40/50, H&R Tieferlegung 45/45, Spark Sport Line Variante 2 Endrohre 90mm, LAAs in Powder Black


    Seit 5.1.2010 wieder unter die Sternenkrieger gegangen (AMG E63T mit Drivers Package)


    4 Mal editiert, zuletzt von FJR ()

  • Hallo FJR


    Mir ist aufgefallen dass der Vorführwagen (231PS) meines Händlers beim Kaltstart kurze Zeit über 2500 Umin dreht.
    Ich bekomme morgen den ganzen Tag einen 192 PS vom Händler.
    Werde dir morgen Abend schreiben wie der sich verhält.

  • Ich bin ja den 192er auch gefahren letzten Samstag. Allerdings war der vorher schon bewegt worden und somit warm. Ob die, die ihren RX-8 schon haben alle diese beschriebene Anhebung der Drehzahl im kalten Zustand vermelden können würde mich sehr interessieren.

    Es war einmal...


    2004er 192PS Revo, tornadorot, Kennzeichen tiefer, rot lackierte Bremssättel, Spurverbreiterungen 40/50, H&R Tieferlegung 45/45, Spark Sport Line Variante 2 Endrohre 90mm, LAAs in Powder Black


    Seit 5.1.2010 wieder unter die Sternenkrieger gegangen (AMG E63T mit Drivers Package)


  • Heute hat es meinen RX-8 erwischt. Ich bin ca. 3 KM bis zur Tankstelle gefahren und habe dort auch den Ölstand kontrolliert. Als ich den Messtab herausgezogen hatte, war er komplett mit einem weissen Film überzogen. Also bin ich dann gelich in die Werkstatt. Als ich dort ankam war das Öl wieder ok (30 Km Fahrtstrecke).


    Der Werkstattmeister erklärte mir dass der weisse Schaum duch Kondensation ensteht. Dieses Phänomen kennt er schon vom RX-7, es scheint wohl an der Wankeltechnik zu liegen. Damatisch wird dieses nur wenn zusätzlich ein Kühlwasserverlust feststellbar ist.


    Dies kann nicht durch Kurzstrecken verursacht worden sein, da mein RX-8 nur auf Langstrecke läft.


    Andreas